Damit Vorurteile verschwinden

Losheim. Voller Elan gehen die Nachwuchssportler in Startposition, stolz präsentieren ihr farbiges Bild - zwei von vielen Schnappschüssen, die Saar21 Down-Syndrom Saarland und die Schule zum Broch Förderschule geistige Entwicklung Merzig-Merchingen bei ihrer Ausstellung im Losheimer Schlösschen zeigen

Losheim. Voller Elan gehen die Nachwuchssportler in Startposition, stolz präsentieren ihr farbiges Bild - zwei von vielen Schnappschüssen, die Saar21 Down-Syndrom Saarland und die Schule zum Broch Förderschule geistige Entwicklung Merzig-Merchingen bei ihrer Ausstellung im Losheimer Schlösschen zeigen. "Mittendrin" haben die Gastgeber die Galerie von Fotos und gemalten Bildern genannt, die mit einer Vernissage am Freitag, 24. August, eröffnet wird. Sie soll beweisen, dass Menschen mit geistiger Behinderung Teil unserer Gesellschaft sindDiesen werden besondere Eigenschaften und Wesensmerkmale zugeschrieben, die sie von anderen, in ihrer Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigten Menschen unterscheiden. Wer bei dieser Einschätzung bleibt, dem entgeht der Blick auf individuell unterschiedliche Fähigkeiten, Kreativität und Entwicklungsmöglichkeiten. So werden im Saarland jedes Jahr allein etwa zehn Kinder mit Trisomie 21 geboren und 1200 in ganz Deutschland.

Kinder mit geistiger Behinderung brauchen wie jedes andere Kind Liebe, Geborgenheit und Anerkennung in einer Welt ohne Vorurteile. Der Verein Saar21 Down-Syndrom Saarland versteht sich als Informationsdrehscheibe rund um das Thema Trisomie 21 im Saarland. "Öffentlichkeitsarbeit und das 'Aufräumen' mit Vorurteilen im Umgang mit diesem Handicap ist für uns ein wesentlicher Bestandteil unserer Aktionen", nennen die Mitglieder ihre Ziele. Der Schule zum Broch geht es nach ihrer Darstellung darum, individuelle Chancen zu erkennen und zum Ausgangspunkt für Erziehung und Unterricht zu machen. Denn wie bei allen Schülern gelten Lebens-und Entwicklungsbedingungen als veränderbar: Lernen ist möglich.

Zur Vernissage am Freitag, 24. August, stellt der SSV Oppen mit der Sektion LG Reimsbach-Oppen seine Arbeit "Integration von behinderten Jugendlichen und Kindern im Sportverein" vor. Außerdem ist der Verein schon seit Jahren Gastgeber eines integrativen Schulsportfestes und der Schullaufmeisterschaften der Förderschulen im Saarland und wurde für sein Engagement hierfür auch schon mehrmals geehrt.

Gerade zu der aktuellen Diskussion um den Bluttest zur Früherkennung des Down-Syndroms während der Schwangerschaft ist diese Ausstellung eine gute Gelegenheit, sich mit Themen wie "Menschen mit Handicap" und "Selektion ungeborenen Lebens" zu beschäftigen. Sie ist auch ein Aufruf zu einem aufgeschlossenen Umgang mit unseren geistig behinderten Mitmenschen.

Die Ausstellung präsentiert kreative Werke von Schülern der Schule zum Broch und Fotos von Kindern mit Down-Syndrom in ihrem ganz normalen Alltag, die zeigen, dass auch Menschen mit geistiger Behinderung zu unserer Normalität gehören. Die Ausstellung ist zu sehen bis Ende Oktober. Als Schirmherr wurde Lothar Christ, Bürgermeister der Gemeinde Losheim am See, gewonnen. red

Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch, neun bis 15 Uhr, Donnerstag, 14 bis 17 Uhr, Freitag, neun bis 13 Uhr, oder nach Vereinbarung, Tel. (0 68 72) 9 01 81 00.

-saarland.de

Hintergrund

Das Down-Syndrom ist eine genetische Besonderheit, bei der das gesamte oder Teile des 21. Chromosoms dreifach vorhanden sind. Deshalb spricht man auch von Trisomie 21. Die Betroffenen haben somit 47 anstatt wie üblich 46 Chromosomen. Diese sogenannte Genom-Mutation kommt in allen ethischen Gruppen überall auf der Welt vor. Grundsätzlich trägt jeder Mensch diese Veranlagung in sich. Die Ursachen für die genetische Besonderheit sind weitgehend unbekannt. Kinder mit Down-Syndrom zeigen in der Regel typische körperliche Merkmale. Ihre kognitiven Fähigkeiten sind meist beeinträchtigt, gleichwohl verfügen sie oft über besondere Fähigkeiten, häufig im musisch-künstlerischen Bereich. Die Annahme, dass Menschen mit Trisomie21 eine kürzere Lebenszeit haben, ist mittlerweile überholt. Durch Erfahrungen weiß man sehr gut, dass Defizite durch therapeutische und operative Maßnahmen kompensiert werden können, um diesen Menschen ein weitgehend autarkes Leben zu ermöglichen. red

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