Was brauchbar wäre, steht manchmal einfach am falschen Platz: Während die Großbachbrücke im Wallerfanger Ortsteil Ihn wegen mangelhafter Bausubstanz auf ihren Abriss wartet (die SZ berichtete), quert etwa 400 Meter nördlich ein stabiles Bauwerk den Ihner Bach. Diese Brücke war in den 1970er Jahren errichtet worden als Verbindung zu einem nie realisierten Wohnviertel. Sie war in den vergangenen Monaten als Notlösung im Gespräch, um den Westteil von Ihn mit der Außenwelt zu verbinden, wenn die Großbachbrücke erneuert wird.

Dies scheitert jedoch an einem bewaldeten Hang. Dort müsste mit großem Aufwand eine Ersatztrasse hinaufgeführt werden. Derzeit prüfe das Landesamt für Arbeits- und Umweltschutz, LUA, drei mögliche Trassen, teilte der Wallerfanger Bürgermeister Günter Zahn auf Anfrage mit. Darunter eine Verbindung nahe der Großbachbrücke sowie eine vom Dorfgemeinschaftshaus durch das Wiesental.

Viel Spielraum gibt es nicht. Denn über Jahrzehnte hinweg verkaufte die Gemeinde ihre Grundstücke im Umfeld der Brücke an Privatleute. An anderen Stellen sind Natur- und Wasserschutz zu beachten. Darüber hatte man lange Zeit nicht nachgedacht, bis sich im April herausstellte, dass die Brücke erneuert werden muss. Der Neubau kostet wohl um die 350 000 Euro, meint Zahn, dazu käme der noch nicht kalkulierbare Aufwand für eine Ersatztrasse. Kirche und Friedhof sowie rund 60 Haushalte brauchen eine Anbindung. Aktuell ist die Fahrbahn auf der Brücke verengt, um sie zu entlasten, was anfangs geplante Stützen überflüssig macht. Ein Planungsbüro sei derzeit beauftragt, genaue Kosten des Brückenneubaus zu ermitteln, sagte Zahn. Fördermittel würden geprüft.