Besser auf die Beine kommen

Saarlouis. Ältere Menschen, die nach einem Krankenhausaufenthalt in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind, sollen die Möglichkeit bekommen, sich in der Kurzzeitpflege zu regenerieren. Mit diesem Ziel starteten der Landkreis Saarlouis startete und die DRK Krankenhaus GmbH Saarland ein Modellprojekt

 Helfende Hände für alte Menschen - Kreis und DRK wollen zupacken. Foto: Patrick Seeger/dpa

Helfende Hände für alte Menschen - Kreis und DRK wollen zupacken. Foto: Patrick Seeger/dpa

Saarlouis. Ältere Menschen, die nach einem Krankenhausaufenthalt in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind, sollen die Möglichkeit bekommen, sich in der Kurzzeitpflege zu regenerieren. Mit diesem Ziel starteten der Landkreis Saarlouis startete und die DRK Krankenhaus GmbH Saarland ein Modellprojekt.

Erfahrene Partner

Gestern haben Landrat Patrik Lauer und Wolfgang Michels, Direktor des DRK-Krankenhauses Saarlouis, im DRK-Gästehaus in Hülzweiler eine Zielvereinbarung unterzeichnet. Das DRK bietet im Kreis Saarlouis an vier Standorten Kurzzeitpflege an. Zukünftig soll die benötigte Kurzzeitpflege über das Entlassungsmanagement des DRK-Krankenhauses Saarlouis und das Gästehaus in Hülzweiler gesteuert werden.

Im Anschluss an die Reha

Das Modellprojekt richtet sich an ältere Menschen über 70 Jahren, bei denen die Rehamöglichkeiten der Krankenkassen ausgeschöpft sind. Kurzzeitpflege soll ihnen helfen, sich angemessen körperlich zu erholen, bevor sie wieder nach Hause kommen. Diese Pflegeform ist auch geeignet, nach einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus Anpassungsprobleme in der häuslichen Umgebung zu lindern.

Die Kurzzeitpflege wird bis zu acht Wochen gewährt, die Weichen dafür werden bereits im Krankenhaus gestellt. Der Landkreis übernimmt die Kosten in Höhe der Leistungen der Pflegeversicherung Stufe 1 von maximal 3100 Euro. Die betroffene Person muss einen Antrag auf Gewährung von Pflegegeld stellen, den Anspruch muss sie für die Dauer des Aufenthaltes in der Kurzzeitpflege an den Landkreis abtreten.

Individuelle Versorgung

Ziel des Pilotprojektes in enger Zusammenarbeit mit den Pflegestützpunkten des Landkreises ist die Vermeidung dauerhafter Heimaufenthalte. Individuelle Versorgungspläne werden erstellt, um den Menschen so lange wie irgend möglich ein Leben in häuslicher Umgebung zu ermöglichen.

Zeitgleich mit der Vertragsunterzeichnung erschien die neue Broschüre "Älter werden im Landkreis Saarlouis". Sie enthält eine Statistik über die demografische Entwicklung und eine Seniorenplanung.

Die Broschüre ist kostenlos erhältlich bei der Leitstelle "Älter werden", Telefon (0 68 31) 44 42 26.

Meinung

Hoffentlich mal wirksam

Von SZ-RedakteurMathias Winters

Wer sich schon länger mit der Pflege alter Menschen, mit Vorbeuge, Reha und stationärer Versorgung beschäftigt, kann es nicht mehr hören. Reichen tausendmal für gehört und gelesen von: "damit Heimaufenthalte vermieden oder möglichst lange hinausgezögert werden"?

Selbstverständlich ist das richtig. Und jedes Mal, wenn es kluge und gute Ansätze gibt, wünschen wir alle uns, dass sie erfolgreich sein mögen.

 Landrat Patrik Lauer (rechts) und Wolfgang Michels, Direktor des DRK-Krankenhauses in Saarlouis, unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung. Foto: Heike Theobald

Landrat Patrik Lauer (rechts) und Wolfgang Michels, Direktor des DRK-Krankenhauses in Saarlouis, unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung. Foto: Heike Theobald

 Helfende Hände für alte Menschen - Kreis und DRK wollen zupacken. Foto: Patrick Seeger/dpa

Helfende Hände für alte Menschen - Kreis und DRK wollen zupacken. Foto: Patrick Seeger/dpa

 Landrat Patrik Lauer (rechts) und Wolfgang Michels, Direktor des DRK-Krankenhauses in Saarlouis, unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung. Foto: Heike Theobald

Landrat Patrik Lauer (rechts) und Wolfgang Michels, Direktor des DRK-Krankenhauses in Saarlouis, unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung. Foto: Heike Theobald

Hoffentlich machen es diese Partner DRK und Landkreis endlich mal besser. Statt konzeptionellem Gedöns handfeste Maßnahmen. Statt theoretischer Planspiele tatkräftige Hilfe. Das spart Geld und - noch wichtiger - erhält Menschen ihre Würde.

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