Bei Anruf Bus: Der Saargau wird mobiler
Wallerfangen · Mit einem neuen Buskonzept sollen gerade die kleinen Orte auf dem Saargau besser angebunden werden. KVS und die Gemeinde Wallerfangen starten ein Pilotprojekt: Ein zusätzlicher Ruf-Bus fährt bei Bedarf.
In kleinen Dörfern wie Leidingen, Oberlimberg oder Ihn ist die schlechte Busanbindung seit Jahren ein Dauerthema. Das soll sich nun ändern: Die Gemeinde Wallerfangen und die Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis (KVS) testen ab 1. Januar ein neues Buskonzept (die SZ berichtete). Neben den gewohnten Großbussen fahren dann auch Midi-Busse für bis zu 15 Personen und erstmals auch ein "Ruf-Bus", die Linie 423.
Die Linien 421 und 422 fahren weiterhin, aber auf neuen Strecken: Die 421 startet jetzt in Gisingen am Haus Saargau und fährt über Kerlingen, Bedersdorf, Ittersdorf/Düren und Felsberg nach Saarlouis. Auf dem Rückweg bedient sie auch die beiden neuen Haltestellen "Haus Scheidberg" und St. Barbara "Römerweg".
Die 422 fährt von Leidingen über Ihn, Rammelfangen, Gisingen, St. Barbara nach Wallerfangen zum neuen barrierefreien Umsteigeplatz "Rathaus", der den Umstieg Blauloch ersetzt. Dort besteht Direktanschluss nach Saarlouis und Dillingen. Neu sind die Haltestellen "Hospital" und "Schwarzer Weg" in Wallerfangen . Beide Linien sind wochentags zwischen 5/6 und 21 Uhr stündlich, samstags alle zwei Stunden und an Sonn- und Feiertagen sieben bis zehn Mal zwischen 12 und 19 Uhr unterwegs. Und: Am "Haus Saargau" in Gisingen treffen sich die Linien, die Fahrgäste können umsteigen.
Der neue Rufbus Linie 423 verbindet die Gauorte untereinander, er fährt aber nur bei Bedarf. Bis eine Stunde vor der Abfahrtszeit im Fahrplan kann er telefonisch bestellt werden; und er kommt auch für nur einen Fahrgast. Der Rufbus startet und endet in Gisingen und fährt, wenn gewünscht, elf Mal täglich zwischen 7.30 und 23.30 Uhr eine Runde über die Dörfer, am Wochenende fünf Mal. In Gisingen besteht dann Anschluss nach Wallerfangen und Saarlouis. Die Fahrt kostet so viel wie im normalen Bus, Abo-Fahrkarten der KVS gelten ebenfalls.
Das Pilotprojekt ist zunächst für ein Jahr geplant. Dann könnte das Angebot auch auf andere Gemeinden wie Rehlingen-Siersburg oder Schmelz ausgeweitet werden. Die Gemeinde kostet das nichts, betont Bürgermeister Günter Zahn . Erst wenn weitere Strecken dazukommen sollen, wie etwa eine Anbindung an das Freibad oder an den Bahnhof Siersburg, zahlt sie dafür.
