Windkraftgegner spazieren durch Wald

Wadgassen · Hunderte Menschen beteiligen sich an Wanderung in Wadgassen und informieren sich über den Stand der geplanten Windräder

 Bei einer geführten Wanderung stellten die Windkraftgegner ihre Standpunkte vor. Foto: Rolf Ruppenthal

Bei einer geführten Wanderung stellten die Windkraftgegner ihre Standpunkte vor. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Als vollen Erfolg hat die Bürgerinitiative zum Schutz des Wadgasser Walds ihren Spaziergang am Sonntag gewertet. In einer geführten Waldbegehung wanderten mehrere hundert Menschen, darunter zahlreiche auswärtige Windkraftgegner, zu den Standorten der geplanten Windkraftanlagen und mehrere Referenten informierten über technische und bauliche Grundlagen, den Stand des Antragsverfahrens und die Einflüsse auf den Tierbestand und das Ökosystem.

Nach den Ausführungen von Johannes Bely von der Bürgerinitiative dürfe der Schutz der Gesundheit nicht dem Aktionismus der Energiewende zum Opfer fallen. Windkraftanlagen hätte in Landschaftsschutzgebieten wie im Wadgasser Wald nichts verloren, betonte Bely. Er attackierte Umweltminister Reinhold Jost scharf.

Bürgermeister Sebastian Greiber beleuchtete die Problematik aus kommunaler Sicht und vermittelte den Teilnehmern einen Überblick über die bisherigen Geschehnisse. Im Zuge der Planungen habe der Projektierer (Nadeva Wind) bereits drei der geplanten Windenergieanlagen auf Wadgasser Bann gestrichen. Von den ursprünglich neun geplanten Windrädern (fünf Überherrn/vier Wadgassen) sind nach seinen Ausführungen nur noch sechs geplant (fünf Überherrn/eins Wadgassen). Nachdem das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz einen ersten Genehmigungsantrag als nicht vollständig und nicht genehmigungsfähig abgewiesen habe, müsse der Projektierer vor Einreichung eines neuen Antrages zu allererst anhand einer Besenderung nachweisen, dass das in der Sandgrube Hector brütende Uhu-Pärchen die vorgesehenen Waldflächen nicht für seine Transferflüge zum Erreichen des Bisttal als Nahrungsgebiet beansprucht. Sollte zudem der nun vorliegende Flächenutzungsplan vom Gemeinderat beschlossen werden, müsse der jetzige Standort umgeplant werden.

Ulrich Leyhe vom Nabu beleuchte die Problematik Windräder im Wadgassen Wald vornehmlich aus ornithologischer Sicht, Revierjagdmeister Jan Pinnecke von der Jagdschule Linslerhof auf die Auswirkungen auf den Tierbestand. Rolf Gabel, Anwalt und zweiter Vorsitzender der BI, behandelte abschließend die Thematik persönlicher Befindlichkeiten für ein Einspruchsverfahren.

Im Umweltministerium zeigt man sich davon unberührt. "Das LUA prüft im Rahmen seiner Zulassungsentscheidungen für Windenergieanlagen zu gegebenen Zeitpunkt die Rechte, Interessen und Einwendungen der betroffenen Bürger sehr sorgsam und umfassend", heißt es.

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