Wadgasser Grundschüler bekommen Bücher gratis

Wadgassen. Wadgasser Grundschüler werden, anders als die meisten ihrer Altersgenossen an der Saar, auch weiter ihre eigenen Schulbücher besitzen. Ihre Eltern brauchen sie aber nicht mehr selbst zu bezahlen. Der Gemeinderat beschloss gestern einstimmig: Die Wadgasser Grundschulen einigen sich auf eine gemeinsame Bücherliste. Die Gemeinde kauft die Bücher

Wadgassen. Wadgasser Grundschüler werden, anders als die meisten ihrer Altersgenossen an der Saar, auch weiter ihre eigenen Schulbücher besitzen. Ihre Eltern brauchen sie aber nicht mehr selbst zu bezahlen. Der Gemeinderat beschloss gestern einstimmig: Die Wadgasser Grundschulen einigen sich auf eine gemeinsame Bücherliste. Die Gemeinde kauft die Bücher. Die Pakete werden in den Schulen kostenlos ausgegeben; Eltern zahlen eine Gebühr von zehn Euro. Anderswo wird es künftig so sein, dass Eltern einen deutlich höheren Betrag zahlen, die Schulbücher aber nur ausgeliehen bekommen. Die Regelung sei "zu kompliziert", bei der Wadgasser Lösung falle zudem weniger Verwaltungsaufwand an, begründete gestern Bürgermeister Harald Braun. 654 Grundschüler hat Wadgassen. Für das Schuljahr 2009/10 kommen dafür 43 000 Euro in den Etat; angenommen werden 65 Euro Kosten pro Kind. 6500 Euro kommen durch die Gebühr wieder rein. Die Gemeinde beansprucht zudem den Landes-Zuschuss von neun Euro pro Kind für den Verwaltungsaufwand (das wären 12 400 Euro), den die Leihsystem-Kommunen bekommen. Ihre Meinung ist gefragt: Der Wadgasser Gemeinderat will die Schulbücher für Grundschüler selbst bezahlen. Was halten Sie davon? 1. Das ist doch super. Es entlastet die Familien und vermeidet den Organisations-Stress mit der Schulbuchausleihe. 2. Ich finde es nicht gut. Es sollte eine einheitliche Regelung im Land geben. Außerdem ist eine Ausleihe doch viel ökonomischer. Stimmen Sie im Internet ab!Meinung

Wer kleckert, und wer klotzt

Von SZ-RedakteurJohannes Werres Wadgassen hat auf Initiative von Bürgermeister Harald Braun jetzt Lernmittelfreiheit in den Grundschulen. Das kostet die Gemeinde etwa 35 000 Euro für ein Schuljahr. Überschaubar. Man mag es für unsinnig halten, dass eine Kommune für kostenlose Schulbücher sorgt und nicht das Land. Doch die Wadgasser Lösung lässt das landesweit übliche kommende Modell erst recht als so fragwürdig erscheinen, wie es ist. Eltern zahlen da einfach nur weniger (etwa 40 Euro) als bisher, dafür gehören ihnen die Bücher nicht. Das ist kleckern, nicht klotzen. Wie bei den einmalig 100 Euro zusätzlichem Kindergeld. Wadgassen klotzt und kleckert nicht. Das hilft vielen Eltern wirklich.

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