Spurker Friedhof wird ein neuartiger Gedenkort

Wadgassen · Wadgassen setzt den Plan um, einen Gedenkort für Opfer der beiden Weltkriege mit dem Gedenken an Opfer von Kriegen und Vertreibung heute zu verknüpfen. Dem stimmte nun auch der Gemeinderat zu.

Jetzt hat auch der Gemeinderat Wadgassen grünes Licht gegeben für die Einrichtung eines Gedenkortes Spurker Friedhof. Bei zwei Enthaltungen und zwei Gegenstimmen nahm der Rat das Konzept an, wonach auf dem Spurker Friedhof der Opfer der beiden Weltkriege ebenso gedacht wird wie der Opfer von Vertreibung, Zwangsarbeit, Ermordung und Flucht. An der Gedenkstätte soll "nicht allein an Opfer der Vergangenheit erinnert werden, hier soll sich auch der Flüchtling etwa aus Syrien wiederfinden können, der im Wadgasser Raum lebt", erklärte gestern Patrik Feltes, der zu den Gestaltern des Konzeptes im Wadgasser Rathaus gehört.

Tatsächlich liegt die Besonderheit des Projektes darin, Felder mit Gräbern aus dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg über zwei Mahnmale und einen Gedenkraum mit Opfern der Gegenwart zu verbinden.

Dazu sind laut Gemeindeverwaltung die Gräber des Ersten Weltkrieges bereits saniert worden, von der Reservistenkameradschaft Differten und syrischen Flüchtlingen, die im Bauhof eingesetzt wind. In diesem Jahr sollen die Gräber des Zweiten Weltkrieges saniert werden.

Stele und Mahnmal

Die Stele und ein Mahnmal wird die bundesweit mit Fachpreisen ausgezeichnete Steinmetzfirma Hassdenteufel und Kassakow aus Fraulautern herstellen. 40 000 Euro soll das kosten. 35 000 Euro sind dafür - streng zweckgebunden - an Spenden von Firmen eingegangen. Die Spender wurden nur im nichtöffentlicher Sitzung genannt.

SPD : Sinnvoll

Weitere 20 000 Euro kosten die Anlage eines Weges und die Sanierung eines historischen Friedhofsgebäudes. Künftig sollen dann die Gedenkfeiern zum Volkstrauertag, bisher in den Ortsteilen, hier zentral veranstaltet werden. Die Linke , Erika und Andreas Neumann, regte an, dass an den Gedenktagen in den Ortsteilen dennoch Kränze niedergelegt werden. SPD-Fraktionschef Jürgen Fäh stellte fest, dass eine zentrale Feier auf einem aufgewerteten Gelände auch unter dem Aspekt sinnvoll sei, dass die Beteiligung an den Gedenkfeiern in den Ortsteilen deutlich zurückgehe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort