Seltene Wechselkröte tauchte in Wadgassen auf

Wadgassen. Nein, es ist nicht der Froschkönig im Tarnanzug fürs Manöver: Vielmehr handelt es sich bei dem grün-gefleckten Gesellen um eine Kröte, die in Wadgassen um Haaresbreite in der Schweizer Straße überfahren worden wäre. Genau genommen handelt es sich um eine Wechselkröte, die in Südosteuropa recht häufig, in unseren Breiten jedoch ausgesprochen selten ist

Wadgassen. Nein, es ist nicht der Froschkönig im Tarnanzug fürs Manöver: Vielmehr handelt es sich bei dem grün-gefleckten Gesellen um eine Kröte, die in Wadgassen um Haaresbreite in der Schweizer Straße überfahren worden wäre. Genau genommen handelt es sich um eine Wechselkröte, die in Südosteuropa recht häufig, in unseren Breiten jedoch ausgesprochen selten ist. Weil ihre Haut meist grün gefleckt ist, heißt sie auch Grüne Kröte. Den Namen Wechselkröte trägt die, weil sie ihre Färbung der Umgebung anpassen kann. Der Fleckanzug ist also keine Erfindung der Militärs, ihn gibt es schon viel länger in der Natur.Die Wechselkröte ist eine kleine Kröte, die zu den so genannten echten Kröten und damit zu den Lurchen zählt. Das sind Amphibien, also Lebewesen, die sowohl an Land als auch im Wasser leben. Die Haut der Wechselkröten ist mit warzigen Drüsen besetzt, einer der deutlich erkennbaren Unterschiede von Kröten und Fröschen. Ihre Pupillen sind waagerecht und elliptisch - ein typisches Kennzeichen echter Kröten. Obwohl Wechselkröten an Land leben und nur zur Paarungszeit ins Wasser gehen, haben sie Schwimmhäute zwischen den Zehen. Wechselkröten stammen aus den Steppen Zentralasiens. Die westliche Grenze Deutschland ist auch in etwa die westliche Verbreitungsgrenze. Sandig-warme Böden gesuchtDie Wechselkröten mögen trockene, warme Lebensräume. Meist sind sie im Flachland auf sandigen Böden, in Kiesgruben oder am Rand von Feldern und Bahndämmen oder in Weinbergen anzutreffen. Wichtig ist, dass sie von der Sonne beschienene Plätze finden und Gewässer, in dem sie ihren Laich ablegen können. Außer der Wechselkröte gibt es in unserer Region vor allem Erdkröte, Knoblauchkröte und Kreuzkröte. Wechselkröten werden bis zu neun Jahre alt. Den Winter verbringen die Amphibien in frostsicheren Verstecken an Land. Als stark bedrohte Tierart steht die Wechselkröte auch auf der so genannten Roten Liste. Deshalb durfte sie direkt nach der Fotosession auch ihren Weg in freier Natur fortsetzen. Mit einem kleinen Transport-Terrarium wurde sie auf die andere Seite des Bahndamms und der Autobahn gebracht, wo sie sowohl Sandboden und seichte Laichgewässer als auch genügend Grünpflanzung als Schutz und Deckung vorfindet. Wechselkröten werden in freier Natur übrigens bis an die zehn Jahre alt. Bei dem Wadgasser Tier, gerade einmal drei bis vier Zentimeter groß, handelte es sich wohl um ein Weibchen.

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