Roth: DGB auch für Selbstständige öffnen

Wadgassen · Sie sind Scharniere und Vermittler zwischen der Großorganisation DGB und den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vor Ort: die Ortsverbände des DGB. Der Ortsverband in Wadgassen, mit rund 2000 Mitgliedern, feierte am Samstag 25-jähriges Bestehen.

 Feierlaune (von links): Sebastian Greiber, Bettina Altesleben, Hans Peter Kleiber und Eugen Roth. Foto: Hartmann Jenal

Feierlaune (von links): Sebastian Greiber, Bettina Altesleben, Hans Peter Kleiber und Eugen Roth. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

Der stellvertretende Vorsitzende des DGB-Bezirks Rheinland-Pfalz/Saar, Eugen Roth , hat sich dafür ausgesprochen, auch "Kleine Selbstständige" in die Arbeit des DGB einzubeziehen. Kleinunternehmer stünden der Gewerkschaft sehr nahe, weil sie "unbegrenzt arbeiten und wenig Schutz haben", sagte Roth am Samstag bei der Feier des 25-jährigen Bestehens des DGB-Ortsverbandes Wadgassen im Gasthaus Z. Roth nannte weiter die "Verjüngung" des DGB als vordringliche Aufgabe. Derzeit träten besonders viele junge Leute in die Einzelgewerkschaften ein. Mit einem Einsatz im Dachverband DGB aber täten sie sich schwer, weil viele nur fragten: "Was bringt mir das?"

Roth würdigte die Arbeit der DGB-Ortsverbände als Scharniere zwischen den großen DGB-Verbänden und den Bürgern und der lokalen Ebene. Als Beispiel nannte er, dass die Ortsverbände darauf drängten, dass das Tariftreuegesetz bei Aufträgen aus den Rathäusern eingehalten werde. Der Stellenwert der Ortsverbände sei gewachsen, weil sich diese Gruppierungen vor allem um soziale Anliegen außerhalb der Werkstore und aktiven Berufszeiten kümmerten, und diese Themen würden immer komplizierter.

Die Geschäftsführerin der DGB-Region Saar, Bettina Altesleben, erinnerte daran, dass bei Gründung der Wadgasser Verbandes vor 25 Jahren 17 Einzelgewerkschaften bestanden, heute seien es noch acht. Auch sie lobte, wie Roth, die "hervorragende Arbeit" des DGB Wadgassen . Bürgermeister Sebastian Greiber überraschte die Zuhörer mit der Aussage, er habe sich am Anfang seiner Berufsausbildung bei Saarberg eine Karriere als Gewerkschaftssekretär vorstellen können; gehindert habe ihn bloß die Aussicht, dafür das Saarland verlassen zu müssen. Greiber hob "Umsicht und Sachverstand" des Wadgasser DGB hervor.

"Unterstützung des DGB"

Dessen Vorsitzender Hans Peter Kleber wünschte sich weitere "moralische und finanzielle Unterstützung" seitens des DGB, der die Arbeit vor Ort erst "greifbar" mache, damit der Gewerkschaftsbund nicht anonym werde. Der Vorsitzende des DGB-Bezirks Rheinland-Pfalz/Saar, Dietmar Muscheid, konnte auf Grund einer Erkrankung nicht zu der DGB-Feier kommen.

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