"Pausen sind für mich so schön wie Musik"

Wadgassen. Von der musikalischen Früherziehung bis zur Doktorarbeit in Musikgeschichte ist alles dabei in der Familie Jakobs aus Wadgassen. Eine Sache nur von Vererbung von Talenten kann es wohl nicht sein, erfahren wir im Wohnzimmer bei Björn Jakobs, 35. Denn die Familie besteht ja auch aus Angeheirateten, und die haben sich genauso von der Musik begeistern lassen

 Björn Jakobs an seinem Klavier Foto: Hartmann Jenal

Björn Jakobs an seinem Klavier Foto: Hartmann Jenal

Wadgassen. Von der musikalischen Früherziehung bis zur Doktorarbeit in Musikgeschichte ist alles dabei in der Familie Jakobs aus Wadgassen. Eine Sache nur von Vererbung von Talenten kann es wohl nicht sein, erfahren wir im Wohnzimmer bei Björn Jakobs, 35. Denn die Familie besteht ja auch aus Angeheirateten, und die haben sich genauso von der Musik begeistern lassen. Björn Jakobs, der gerade eine Doktorarbeit über regionale Blasmusik geschrieben hat, ist ein Mensch mit heiterer Ausstrahlung. Im Wohnzimmer: keine Musik, einfach nur Ruhe. "Pausen sind für mich so schön wie Musik." Wie er es sagt, klingt das wie eine Melodie des Lebens. Björn Jakobs ist Lehrer für Politik und Musik am Gymnasium am Stefansberg in Merzig. Zur Hälfte, zur anderen Hälfte Theaterpädagoge am Staatstheater in Saarbrücken. Er ist Kreisdirigent. 40 Blasorchester allein im Kreis Saarlouis, Wertungsspiele organisieren, Beratung der Vereine. Und stellvertretender Vorsitzender des Orchestervereins Wadgassen. Sein Bruder Holger Jakobs ist dort Dirigent. Der Rechtsanwalt leitet auch den Orchesterverein Hostenbach, die Bigband "Happy Music", das Wonderbra-Quintett, und er ist stellvertretender Leiter der Musikschule Wadgassen. Seine Kinder Julian (Schlagzeug) und Jasmin (Querflöte) spielen ebenfalls im Verein. Ach ja, Björn Jakobs Kinder: Max spielt Waldhorn, Florian Klarinette, er leitet auch das Kinderorchester, und Leandro (vier) geht zur musikalischen Früherziehung. Die eine Schwester der musikalischen Brüder, Silke, spielte mal Saxofon, die andere, Anke, Trompete. Ihre Tochter Prisca wählte die Klarinette.Angefangen, erzählt Björn Jakobs, habe es mit seinem Vater Günter. Der war, wie viele in der Familie, Lehrer und lernte Geige für die Schule. Er trat dem Orchesterverein bei, dirigierte dort das Große Blasorchester. Sein Bruder Julius wurde Vorsitzender. So weit die genetischen Zusammenhänge. Doch Vater Günters Ehefrau Christel lernte ebenfalls Geige, verlegte sich dann aber aufs Lehren. Sie bringt seit 35 Jahren Kindern Musizieren bei, die Zahlen sprechen für anhaltenden Erfolg, jetzt in der gemeindeeigenen Musikschule. Und Björn Jakobs Frau ist in der musikalischen Früherziehung tätig.Junge Leute heute fingen für Musik durchaus Feuer, sagt der Musiklehrer Jakobs. "Es muss in erster Linie Spaß machen, und zu allererst dem Lehrer selbst." Wie ist das in seiner eigenen Familie? "Es ist wohl die ständige Beschäftigung mit Musik, die abfärbt. Wir waren vier Kinder, und alle waren immer mit zu den 30 bis 40 Auftritten des Orchestervereins im Jahr." Mehr nicht? Wie kam Björn Jakobs als Kind zum Schlagzeug? "Als ich acht war, stand im Wohnzimmer eine Trommel. Also lernte ich Schlagzeug. Ich habe das nie hinterfragt. Es war gut so."Musikalisch läuft in dieser Familie fast alles ehrenamtlich und in der Freizeit. Aber solche Wörter müssen wohl einem widerstreben, der sagt: "Pausen sind für mich so schön wie Musik."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort