Trotzige Ode Trompetensignale an die Solidarität

Wadgassen · Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile - aber die Summe ist ja auch schon was: Das machte der Orchesterverein Wadgassen am Sonntag, 18 Uhr, mit der „Ode an die Freude“ von Beethoven hörbar.

 Am Fenster: Jürgen Beck mit seiner Posaune in Hostenbach

Am Fenster: Jürgen Beck mit seiner Posaune in Hostenbach

Foto: Beck

Sonntag, 18 Uhr, es ist ziemlich still in Wadgassen, Leute und Autos bleiben zu Hause. Wer zusätzlich die Ohren spitzte, hörte Musik: Die Ode an die Freude, das Finalwerk aus Ludwig van Beethovens 9. Symphonie, erkennt jeder, die Europahymne. Der Wadgasser Orchesterverein zollte seinen Tribut an die Corona-Quarantäne. Er darf wie alle anderen Orchester auch derzeit weder proben noch auftreten - aber jeder einzelne Orchestermusiker darf spielen. 30 von ihnen also spielten am frühen Sonntagabend, jeder für sich und doch alle zusammen. Sinnlicher lässt sich wohl nicht vorführen, was fehlt in Coronazeiten. Dass viele Einzelne für sich eben noch keine Gemeinschaft ausmachen. Aber daran erinnern, das können sie sich. „ Sinn der Aktion: Solidarität der Amateur- und Profimusiker in Deutschland, die derzeit nicht als Ensembles zusammenspielen können wegen der Ansteckungsgefahr beim Proben“, erklärt Björn Jakobs, der Dirigent des Orchesters.