Open-Air Klassik unterm Regenschirm

Wadgassen · Georg Friedrich Händels Wassermusik hat vielleicht noch gefehlt. Ansonsten aber bekamen die Zuschauer beim Klassik-Open-Air in Wadgassen ordentlich Nass ab. Der Bürgermeister und die Wetter-App lagen falsch.

 Das Klassik-Open-Air im Wadgasser Parkbad geriet wieder einmal zu einer Regenschlacht. Doch das große Blasorchester des Orchestervereins Wadgassen und das Gunni-Mahling- Showensemble machten das schlechte Wetter (fast) vergessen.   Foto: Ruppenthal

Das Klassik-Open-Air im Wadgasser Parkbad geriet wieder einmal zu einer Regenschlacht. Doch das große Blasorchester des Orchestervereins Wadgassen und das Gunni-Mahling- Showensemble machten das schlechte Wetter (fast) vergessen. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Die Wadgasser Musikfreunde sind in der Tat nicht „aus Zucker“. Trotz strömenden Regens kamen sie am Samstagabend in Scharen ins Wadgasser Parkbad, um das Klassik-Open-Air zu genießen. Dass es wieder einmal in eine Regenschlacht ausartete, war nicht unbedingt vorhersehbar.

 Bürgermeister Sebastian Greiber war am Abend zuvor beim Rock-Open-Air noch zuversichtlich, denn die Wetterprognosen prophezeiten zu diesem Zeitpunkt noch einen weitgehend trockenen Samstagabend. Dieses Mal lagen aber Gemeindechef und Wetter-App deutlich daneben. Gut beschirmt war Greiber aber auch am zweiten Tage mit von der Partie. Und nicht nur er. Das Konzert des Orchestervereins Wadgassen mit dem Gunni-Mahling-Showensemble war praktisch ausverkauft. Dass nicht alle Stühle besetzt waren, lag daran, dass etliche Besucher Schutz unter Bäumen oder Zelten suchten. Selbst die Picknick-Fans unter den Besuchern ließen sich durch den Regen nicht aus der Ruhe bringen: Unter Schirmen und gut eingehüllt in Regencapes genossen sie trotz feuchter Umgebung die mitgebrachten Leckerbissen.

Auch die Musiker und Sänger zeigten sich unbeeindruckt von der misslichen Wetterlage, boten ein Programm, dass die zahlreichen Besucher begeisterte. Die beschwingten Melodien aus Operette und Film ließen die Besucher den Regen fast vergessen. Während die erste Programmhälfte von „Auf in den Kampf“ – nomen est omen – bis zu „Tarantella“ reichte, stand die zweite Hälfte trefflicherweise unter dem Motto „Somewhere over the Rainbow“ – „Irgendwo über dem Regenbogen“ mit Filmmusik aus „Rocky“, „Dr. Jekyll & Mister Hyde“, „Der Zauberer von Oz“ und „Fluch der Karibik“. Finaler Höhepunkt bildete das Beste von Udo Jürgens.

Zwischendurch hatten sich die Dirigenten Holger und Björn Jakobs eine besondere Überraschung einfallen lassen. Der geplante „Flashmob“ mit vielen bunten Luftballons ging zwar etwas im Regen unter, aber die Verabschiedung und Würdigung von Christel Jakobs für 50 Jahre in Musikschule und Orchesterverein sorgte für lang anhaltenden Applaus. Sie ist die Mutter der beiden und zugleich der „gute Geist“ in der Wadgasser Musikszene.

Bereits am Abend zuvor sorgte das Rock-Open-Air für Furore. Auch hier hieß es: ausverkauft. Mehr als 1200 Besucher tummelten sich im Parkbad, einige Musikfreunde mussten aufgrund der Sicherheitsbestimmungen sogar abgewiesen werden.

 „Living Theory“ heizte den mehr als 1200 Besuchern beim Rock-Open-Air am Freitag ordentlich ein.

„Living Theory“ heizte den mehr als 1200 Besuchern beim Rock-Open-Air am Freitag ordentlich ein.

Foto: Ruppenthal
  Trotz Regens hielten die Klassik-Fans am Samstag tapfer durch.

Trotz Regens hielten die Klassik-Fans am Samstag tapfer durch.

Foto: Ruppenthal

Nachdem „Ric-Hard“ und „Teen Spirit“ die Stimmung bereits mächtig angeheizt hatten, sorgten „Psycho Sexy“ und „Living Theory“ für beste Stimmung bei den vielen Besuchern. Und das Schönste von allem: Bis auf die Wetterkapriolen am Samstagabend gab es bei beiden Veranstaltungen keine Zwischenfälle negativer Art zu verzeichnen.

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