Projekte in Wadgassen Gemeinde baut in Werbeln eine neue Kita mit sechs Gruppen

Wadgassen · 120 Kinder sollen in der neuen EInrichtung Platz finden. Weiter beschloss der Gemeinderat, dass Wadgassen dem Saarlandpakt beitritt. Er billigte einstimmig den Bebauungs-Plan für ein Gesundheitszentrum trotz Bedenken von Anwohnern.

 An der Straße „Im Schäfereidell“, neben den Gebäuden des Sportplatzes, soll ein Gesundheitszentrum entstehen.

An der Straße „Im Schäfereidell“, neben den Gebäuden des Sportplatzes, soll ein Gesundheitszentrum entstehen.

Foto: Ruppenthal

Die Gemeinde Wadgassen will in Werbeln eine neue Kita bauen. Damit sei jeder Gemeindeteil mit einer Kita versorgt, sagte Bürgermeister Sebastian Greiber in der letzten Sitzung des Gemeinderates in diesem Jahr. Hintergrund sei vor allem der weiter absehbar wachsende Bedarf an Plätzen. Der Trend gehe nicht nur auf steigende Kinderzahlen zurück, sondern auch darauf, dass immer mehr Eltern ihre Kinder in Krippe und Kindergarten anmeldeten. So habe sich die Zahl der Krippenplätze in der Gemeinde seit 2016 verdoppelt.

Der Neubau soll auf dem jetzigen Sportplatzgelände in Werbeln entstehen und in drei bis vier Jahren bezogen werden. Zwei Krippen- und vier Kindergartengruppen können bis bis zu etwa 120 Kinder aufnehmen. Kosten soll der Neubau drei Millionen Euro. 900 000 davon muss die Gemeinde in einem Nachtragshaushalt aufbringen, den Löwenanteil finanzieren Kreis und Land.

Dem stimmte der Gemeinderat ebenso einstimmig zu wie dem Bebauungsplan „Im Schäfereidell II. Bauabschnitt. Dort plant das Wadgasser Unternehmen emCare den Bau eines Gesundheitszentrums mit Restaurant. Es geht um Gesundheistvorsorge,  Beratung und Tagespflege. Das Gelände liegt neben einem Sportplatz. Gegen das Projekt haben Bürger zahlreiche Einwände erhoben, insbesondere fürchten sie weiter zunehmenden Verkehr in dem Wohngebiet über eine ziemlich enge Zufahrt.  Die Einwände wurden bewertet, und letztlich sagte der Rat einstimmig Ja (bei Enthaltung von Grünen, Linken und FDP) zum Bebauungsplan.

Auf die Frage von Hermann Hennrich (CDU), ob denn die zur Abholzung vorgesehenen 4000 Quadratmeter Wald nicht doch in der Gemeinde selbst ökologisch ausgeglichen werden könnten, sagte Greiber, das Waldstück verschwinde nur planungsrechtlich, in der Realität blieben die Bäume stehen. Wo immer der rechtlich nötige Ausgleich angesiedelt werde – am Ende gebe es mehr Wald als jetzt. Der Autoverkehr im Schäfereidell sei jetzt mit maximal 30 Autos pro Stunde gering und bleibe auch bei einer erwarteten Verdoppelung „weit unter dem Zulössigen in solchen Straßen“.

Ebenfalls einstimmig trat die Gemeinde Wadgassen dem Saarlandpakt bei. Dabei übernimmt das Land die Hälfte der in den Kommunen aufgelaufenen, teuren LIquiditätskredite („Kassenkredite“) von insgesamt zwei Milliarden Euro. Greiber nannte den Pakt einen kleinen sinnvollen Schritt, vorausgesetzt, es sei nur ein erster. Falls nicht die Ursachen für das andauernde so genannte strukturelle Defizit beseitigt würden, werde sich der Pakt als „Desaster“ erweisen. Die permanente Unterfinanzierung der Gemeinden müsse beendet werden. Zumal sich die Sozialkosten deutlich erhöhten, falls die heimische Wirtschaft in eine Schieflage gerate. „Folge: Die Kreisumlage würde steigen.“

Wadgassen bringe der Saarlandpakt eine Ersparnis von etwa 50 000 Euro im Jahr.  

 An der Straße „Im Schäfereidell“, neben den Gebäuden des Sportplatzes, soll ein Gesundheitszentrum entstehen.

An der Straße „Im Schäfereidell“, neben den Gebäuden des Sportplatzes, soll ein Gesundheitszentrum entstehen.

Foto: Ruppenthal

Der Gemeinderat machte außerdem seine Zustimmung zum Bau einer Gemeindestraße in Bous zur Anbindung des dortigen Gewerbegebietes und des Stahlwerks davon abhängig, dass gleichzeitig die Zu- und Abfahrt des Stahlwerks über die Saarstraße geschlossen werde. Denn der Lkw-Verkehr des Stahlwerks verlaufe mindestens zu 60 Prozent durch die Wadgasser Saarstraße. Die tägliche Belastung liegt laut Verwaltung bei rund 1000 Lkw, aber das soll jetzt auf Wunsch des Rates noch einmal gezählt werden. SPD-Fraktionschef Jürgen Fäh regte weiter an, den Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) aufzufordern, den Straßenbelag in der Saarstraße und der Lindenstraße samt Kreisel instand zu setzen. Den Kreisel pflege seit Jahren der Obst- und Gartenbauverein Wadgassen ehrenamtlich, er werde aber „permanent von Lkw demoliert“. Zudem solle man Schiene und Saar als Alternativen zur Straße prüfen.

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