Feuerwehr Neue Aufgaben sind die Herausforderung

Wadgassen · Feuerwehr Wadgassen blickte bei ihrem Neujahrsempfang im Wadgasser Abteihof auf ein turbulentes Jahr zurück.

 Beim Neujahrsempfang der Feuerwehr Wadgassen im Wadgasser Abteihof gab es traditionell auch Ehrungen und Beförderungen.

Beim Neujahrsempfang der Feuerwehr Wadgassen im Wadgasser Abteihof gab es traditionell auch Ehrungen und Beförderungen.

Foto: Ruppenthal

Auf ein turbulentes Jahr hat die Feuerwehr Wadgassen bei ihrem Neujahrsempfang im Wadgasser Abteihof zurückgeblickt. Bürgermeister Sebastian Greiber, Wehrführer Guido Hübschen und Kreisbrandinspekteur Bernd Paul lobten die Wehr über alle Maßen und dankten den Einsatzkräften für ihr Engagement und die geleistete Arbeit. Musikalisch gestaltet wurde der Neujahrsempfang vom Harmonikaorchester Schaffhausen. Auch verdiente Mitglieder des DRK wurden geehrt. „Alle ziehen an einem Strang, haben lebendig und aktiv zudem alle Herausforderungen gemeistert“, betonte Bürgermeister Sebastian Greiber. Erstmals seit vielen Jahren befinde sich die Wehr in puncto Ausstattung im Soll. „Ein Meilenstein“, sagte der Gemeindechef, und stellte fest, dass ohne zeitgemäßes Equipement keine Einsatzsicherheit gewährleistete sei.

Ein Meilenstein war aber auch die Neustrukturierung der Wadgasser Wehr. Erfreulich positiv ist nach seinen Worten die Zusammenlegung der ehemaligen Löschbezirke Wadgassen, Hostenbach und Schaffhausen zum Löschbezirk Mitte gelungen. Mit dieser Bündelung der Kräften will die Wadgasser Wehr die Herausforderungen der Zukunft meistern. Immer mehr Aufgaben, die steigende Zahl der technischen Hilfeleistungen und das zusätzliche, zudem ebenfalls wachsende Aufgabenfeld im Bereich der Verkehrsüberwachung bedingt durch die Sparmaßnahmen bei der Polizei und ihrem Rückzug aus der Fläche machten dies nach Worten von Sebastian Greiber auch unbedingt notwendig.

Scharf kritisierte er, dass es keine Kostenerstattung für die Einsätze der Ehrenamtlichen gebe und dass sie im Gegensatz zu den hauptamtlichen Kräften leer ausgingen, – „eine zusätzliche finanzielle Belastung für die Kommune“, wie Greiber betonte. „Bisher gab es keine Reaktion“, meinte der Gemeindechef abschließend.

Bei der Feuerwehr in Wadgassen stehen in diesem Jahr weitere Investitionen an. So wird die Ausstattung der Wehr mit moderner Schutzkleidung konsequent fortgeführt. Zudem darf sich der Löschbezirk Differten auf ein neues Fahrzeug freuen, das in Kürze ausgeliefert werden soll. Mit beeindruckenden Zahlen wartete Wehrführer Guido Hübschen, gerade erst vom mit Bravour bestandenen Verbandsführer-Lehrgang zurück – bei diesem Neujahrsempfang auf.

161 mal wurde die Wadgasser Feuerwehr im vergangenen Jahr alarmiert: Dabei schlagen 28 Brände, 77 technische Hilfeleistungen, drei Tierrettungen und zwei Brandmeldeanlagen-Alarme zu Buche. Dazu kommen zwölf dringende Türöffnungen, zehn Rettungsdienst-Unterstützungen, sechs Drehleiter-Einsätze der Feuerwehr Bous, zwei der Feuerwehr Saarlouis und drei der Feuerwehrkollegen Ludweiler. Statistisch gerechnet waren 1868 Feuerwehrleute im Einsatz und leisteten dabei 1945 Einsatzstunden. Dazu kamen 27 Sicherheitswachen mit 68 Personen und 204 Stunden.

Wichtige Arbeit leisteten auch die Männer und Frauen der Atemschutzwerkstatt. Durch ihre Arbeit an den Pressluftatmern, Masken, Lungenautomaten und Pressluftflaschen ersparten sie der Gemeinde Kosten in Höhe von fast 14 000 Euro, die Reparaturen gar nicht gerechnet.

67 Wadgasser Feuerwehrleute waren bei Lehrgängen auf Gemeinde-, Kreis- und Landesebene erfolgreich.

Positiv stellt sich auch die Mitgliederstärke der Wadgasser Wehr zum Jahreswechsel dar. 144 aktive Einsatzkräfte, darunter 23 Frauen, stehen zur Verfügung. 64 „Senioren“ der Alterswehr und 64 Nachwuchskräfte, darunter neun Mädchen, der Jugendfeuerwehr vervollständigen diese gute Bilanz.

Kreisbrandinspekteur Bernd Paul sprach von einem turbulenten Jahr. Sorge bereite ihm die zunehmende Zahl der Brandopfer und Suizide auf Kreisebene. Eine Ursache weiß bislang niemand. Es gebe aber auch positive Entwicklungen. Die ständig steigende Zahl von Rauchmeldern habe wirkungsvoll geholfen, weitere Brandopfer zu verhindern. Auch die inzwischen fast kreisweite Ausstattung einer einheitlichen Feuerwehr-Software trage Früchte. Zudem sei die Red Card eine Erfolgsgeschichte. Sie zeige mit über 150 Akzeptanzstellen allein im Landkreis nicht nur die Anerkennung der Industrie und des Handels für die Arbeit der Feuerwehr, sondern bringe den Feuerwehrkräften spürbare Vorteile beim Einkauf.

Höhepunkt des Neujahrsempfangs im Wadgasser Abteihof bildeten die Beförderungen und Ehrungen von Feuerwehr- und DRK-Kräften der Gemeinde.

Herausragend dabei waren die Ehrungen von Armin Grün, Ruth Welsch für 40 Jahre sowie Thomas Bohnenberger für 45 Jahre DRK, Harald Grewer, Alfons Lorson, Klaus Mirold sowie Josef Dormagen für 40 Jahre und den früheren stellvertretenden Wehrführer und stellvertretenden Kreisbrandinspekteur Rainer Mege für 50 Jahre Feuerwehr.

Zudem verzeichnet die Feuerwehr Wadgassen einen Generationswechsel. Michael Bohlinger, Differten, Thomas Kaufmann, Hostenbach, Joachim Kirsch, Schaffhausen und Klaus Wilhelm, Wadgassen, wurden als Löschbezirksführer verabschiedet. Dirk Schirra, Differten, und Michael Levacher, Löschbezirk Mitte, sind die neuen Löschbezirksführer, Stefan Ernst, Differten, und Marc Maringer, Löschbezirk Mitte, ihre Stellvertreter.

Zum Ehrenlöschbezirksführer wurde Manfred Theobald ernannt, über Jahrzehnte in vielerlei Positionen in Hostenbach im Einsatz, davon allein 24 Jahre als Löschbezirksführer.

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