Im Deutschen Zeitungsmuseun Mundart made in Saarland

Wadgassen · Eröffnung am Freitag in Wadgassen: Eine Ausstellung und Veranstaltungen zum Dialekt, genau an der das/dat-Grenze.

 Alfred Gulden liest, spricht, singt zu „Mutters Sprache“.

Alfred Gulden liest, spricht, singt zu „Mutters Sprache“.

Foto: Plath, Nicole

Dialekt heißt mit einem anderen Wort Mundart, und damit ist ein entscheidendes Merkmal beschrieben: Mundart ist eine gesprochene Sprache, keine geschriebene. Wer sie dennoch aufschreibt, kommt leicht ins Schleudern. Wie soll man das verschriften? Eine Standardschrift fehlt ja. Es wird bekanntlich doch oft getan: In Büchern, in Zeitungskolumnen, als Vorlagen für Musik. Eine Sonderausstellung zu diesem Thema wird am Freitag unter dem Titel „Mundart. Made in Saarland. Texte, Bilder, Live-Auftritte“ eröffnet. Das Deutsche Zeitungsmuseum zeigt dazu zahlreiche Exponate im Original oder als Nachdruck. Dazu gibt es ein Begleitprogramm.

Öffentliche Vernissage zur Ausstellung ist am Freitag, 3. August, 18 Uhr, im Deutschen Zeitungsmuseum. Sprechen werden Roland Mönig, kunst- und kulturwissenshaftlicher Vorstand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Sebastian Greiber, Bürgermeister von Wadgassen, und Roger Münch, Direktor des Deutschen Zeitungsmuseums. Die Ausstellung ist bis 21. Oktober zu sehen.

Das Deutsche Zeitungsmuseum ist aus zwei Gründen ein passender Ort für das Thema Mundart. Einmal verfügt es über Exponate, die die sonst nur hörbare Mundart auch sichtbar machen.

 Karin Peter wird im Rahmen der Ausstellung lesen.

Karin Peter wird im Rahmen der Ausstellung lesen.

Foto: Thomas Seeber

Dann aber, so schreibt Museumsleiter Roger Münch, liegt das Museum an der Saarstraße zwischen Wadgassen und der Saar, „metergenau“ auf der Grenze zwischen mosel- und rheinfränkische Mundart, der so genannten dast/dat-Linie.

BIs 19. Oktober werden zehn spannende Begleitausstellungen angeboten. Autor Alfred Gulden spricht, singt, liest über „Mutters Sprache“ (Mittwoch, 8. August, 19 Uhr). Catrin Raber leitet einen Zeichen-Workshop zu Mundarthemen (Freitag, 17. August, 14. September,12. Oktober). Tonton-Preisträgerin und Fachfrau Karin Peter liest am Freitag, 17. August, 19 Uhr.

Alfred Gulden und Roger Münch stellen den früheren MUndart-Kalender „Jòòa en Jòòa aus“ am Freitag, 14. August, 19 Uhr, vor.

Peter Eckert liest am Freitag, 14. September, 19 Uhr, zum Thema Herbst. Patrik H. Feltes stellt am Freitag, 28. September, 19 Uhr, das Buch „Geschwätzt iwwa Grenzen hinweg“ vor (mit Musik von Nassir Jeremie Yassin). Stanislaus Klemm lädt am Freitag, 12. Oktober, zu einem Mundart- und Buchvortrag ein.

Abschließen wird das Programm Susanne Wachs (SR 3) mit MUndartinterpreten am Freitag, 19. Oktober, 19 Uhr, im Großen Saal des Abteihofes. Der Eintritt ist überall frei.

(we)
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