Laientheater Monatelange Probenarbeit im Indianerlager

Schaffhausen · „Pocahontas“ heißt das neue Stück, das die Laienspielschar aus Schaffhausen ab dem 25. November auf die Bühne bringt.

  Ein Teil der insgesamt 26 Rollen in dem Märchen „Pocahontas“, das die Laienspielschar Schaffhausen zum Jahresende aufführen wird – mit Pocahontas (Angelina Adams, 2.v.l.).

 Ein Teil der insgesamt 26 Rollen in dem Märchen „Pocahontas“, das die Laienspielschar Schaffhausen zum Jahresende aufführen wird – mit Pocahontas (Angelina Adams, 2.v.l.).

Foto: Johannes A. Bodwing

„Du kommst da rein, das hast du noch nie gesehen“, gibt Birgit Hill vom Bühnenrand Regieanweisungen. Pocahontas (Angelina Adams) verschwindet wieder hinter den Kulissen und betritt erneut den Thronsaal der Königin von England. Nun staunend über die glänzende Pracht. „Sehr, sehr gut“, kommentiert Hill zufrieden.

Sie ist eine von drei Spielleiterinnen der Laienspielschar Schaffhausen. Die proben seit Monaten ihr neuestes Stück, die Geschichte der Indianerin Pocahontas. Zunehmend gehe es nun um die Details, erklärte Josef Hill während einer Probe, um Stimme, Bewegung und Ausdruck. Auch auf der Bühne werde noch einiges an Ausstattung hinzu kommen. Unter anderen ein Thron, Lagerfeuer und viele wirkungsvolle Kleinigkeiten. Die sind der Rahmen für 26 liebevoll angelegte Rollen, von der Hauptperson über die Königin von England bis hin zum lustigen Stinktier.

Damit wird die Bühne im Evangelischen Gemeindehaus zur bezaubernden Märchenwelt. Die Kulissen mit aufgemalten Zelten kann man umklappen wie die Seiten eines riesigen Buches. Dann wird aus dem Indianerlager ein Thronsaal. Ein mächtiger Baum aus Pappmaché werde noch aufgestellt, erklärte Birgit Hill. „Da haben wir eine halbe Tonne Saarbrücker Zeitung verarbeitet.“ Alles sei selbst gemacht, bis hin zu den Kostümen. Auf dem Speicher obendrüber befinde sich zudem ein Fundus aus den vergangenen Jahren. „Ich lerne das alles hier durch die Proben“, sagte Angelina Adams. Sie spielt Pocahontas im Wechsel zwischen Zeltdorf und Königspalast. „Mit drei Jahren war ich schon dabei“, sagte die jetzt 14-Jährige. „Wir beziehen das Publikum mit ein“, so Josef Hill zu einer Besonderheit der Aufführungen. „Im Anschluss kann man mit den Schauspielern ein Selfie machen.“

Nicht nur die Probenzeit sei nun anspruchsvoll. Für die ersten Auftritte stehe man gegen 8.30 Uhr im Gemeindehaus und bereite sich vor. Das bedeute „um fünf Uhr aufstehen“, sagte Angelina. „Warum wir uns das antun?“, meinte Spielleiterin Louisa Godzik schmunzelnd. „Weil das toll ist, wenn man alles auf der Bühne stehen sieht, und die Kinder freuen sich.“

Rund 180 Zuschauer fasst der Saal im evangelischen Gemeindehaus. Dort erfolgen vom 25. November bis 17. Dezember elf Aufführungen von „Pocahontas“. Eng werde es jetzt mit den Karten, sagte Josef Hill. Die gibt es für fünf Euro im Evangelischen Gemeindehaus Schaffhausen, Schulstraße 46. Den Erlös spendet die Laienspielschar für karitative Einrichtungen im Saarland.

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