Liebe überdauert auch schwere Zeiten
Schaffhausen. Eine Liebe, die von schweren Nachkriegszeiten bis ins neue Jahrtausend Bestand hatte, wurde gestern in Schaffhausen geehrt: Eiserne Hochzeit feierten Irene und Georg Gmelch, 65 Jahre Ehe
Schaffhausen. Eine Liebe, die von schweren Nachkriegszeiten bis ins neue Jahrtausend Bestand hatte, wurde gestern in Schaffhausen geehrt: Eiserne Hochzeit feierten Irene und Georg Gmelch, 65 Jahre Ehe. Als französischer Kriegsgefangener war Georg Gmelch dazu eingeteilt, in den in der Schlussphase des Krieges hart umkämpften Landstrichen längs der Saar Minen zu räumen - eine gefährliche Arbeit, die nicht wenigen Männern Verletzungen oder gar den Tod brachte. Die gebürtige Schaffhauserin und der Nürnberger aus dem fernen Franken lernten sich kennen, als Schaffhauser Familien die Kriegsgefangenen zur Mittagszeit mit Essen versorgten. "Da waren mehr junge Männer als Frauen, wie es sich dann so ergibt", schmunzelt Irene Gmelch. Nach der Entlassung von Georg Gmelch aus der Kriegsgefangenschaft im Juni 1947 ging es dann ganz schnell. Schon im August läuteten die Hochzeitsglocken. "Sonst wäre er sofort ausgewiesen worden", erklärt seine Frau. "Er stammte ja aus der englischen Besatzungszone."Zur Zeit des Wirtschaftswunders begann der "Neusaarländer" ein langes Arbeitsleben als Maschinenschlosser bei den Völklinger Röchlingwerken, später Saarstahl. Bis heute wohnt das Ehepaar im Schaffhauser Elternhaus von Irene Gmelch, besuchte aber bis vor wenigen Jahren auch regelmäßig den fränkischen Teil der Familie. Dort deckte sich Georg Gmelch gerne mit Nürnberger Wurstwaren ein, die er im Land des Lyoners gelegentlich doch vermisst. Das Paar hat eine Tochter, zwei Enkel und zwei Urenkel. Zum Jubiläum am Donnerstag gingen bei dem Paar neben Glückwünschen von Bürgermeister Harald Braun auch Grüße von Landrat Patrick Lauer und der Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ein. see