Kein Schulwechsel nötig

Wadgassen. Die Gesamtschule Wadgassen behält ihre Oberstufe in der bisherigen Form. Das sagte gestern Anette Reichmann, Sprecherin im Kultusministerium, auf Anfrage. "Die Schüler auch künftiger Klassen bekommen ihr Zeugnis von der Gesamtschule." "Wir sind am Ziel", kommentierte gestern Schulelternsprecher Michael Ostien

Wadgassen. Die Gesamtschule Wadgassen behält ihre Oberstufe in der bisherigen Form. Das sagte gestern Anette Reichmann, Sprecherin im Kultusministerium, auf Anfrage. "Die Schüler auch künftiger Klassen bekommen ihr Zeugnis von der Gesamtschule."

"Wir sind am Ziel", kommentierte gestern Schulelternsprecher Michael Ostien. Die Elternvertretung hatte in einer Resolution einstimmig den Erhalt der Oberstufe in Kooperation mit dem Warndt-Gymnasium Geislautern gefordert. Hintergrund ist eine Schulreform, bei der es landesweit um die Frage geht, wo Schüler nach der Realschule Abitur in neun Jahren (statt acht am Gymnasiums) machen können. Eltern und Schüler der Gesamtschule Wadgassen fürchteten, dass die Gesamtschüler sich nach der zehnten Klasse in Wadgassen abmelden und an einem Gymnasium anmelden müssten: In Geislautern, zum Beispiel.

Zwei Schüler, Pia Latz und Martin Selzer, Klasse zwölf, haben jetzt der SZ erklärt, warum auch sie nicht wollten, dass aus Oberstufen-Gesamtschülern Gymnasiasten werden sollen. Sie gehören zur Gesamtschule, besuchen von Klasse elf bis zum Abi aber den Unterricht in den Räumen des Kooperationspartners Warndt-Gymnasium Geislautern und wollen, dass das so bleibt. Der Wadgasser Oberstufenleiter kümmert sich dort um sie - und tut es auch, wie Pia Latz und Martin Selzer versichern.

"Reißt auseinander"

"Es ist unsere Schule hier, und wir wollen bleiben", sagt Martin Selzer. "Das reißt sonst alles auseinander", ergänzt Pia Latz. Beide sagen: "Ohne diese Schule würden wir kein Abitur schaffen." Pia war bis zur siebten Klasse auf einem Gymnasium. Leistungen bedenklich, "am Gymnasium rauscht der Stoff so dahin." Nach dem Wechsel auf die Gesamtschule, sagt sie, "gab es von den Lehrern Feedback, ich bekam das Gefühl, dass ich nicht allein bin. Da wurde genau geschaut, was ich bisher nicht gepackt hatte." Martin Selzer ("ich hatte an der Grundschule fast nur Vierer") hat "an dieser Schule einen Sprung gemacht." Dass die Gesamtschüler locker mithalten, zeigte jüngst die Jahrgangsbeste in Geislautern. Sie kam aus Kasachstan, hatte die Schule in Russland begonnen und kriegte in Wadgassen die Kurve, berichtet Schulelternsprecher Michael Ostien. Die Drei hofften, dass Wadgassen die Oberstufe erhalten bleibt.

Auch, weil Lehrer, die in der Oberstufe unterrichteten, die Schüler vorher, in der Mittelstufe gezielter auf die Anforderungen vorbereiten können. Die Kooperation mit Geislautern, findet Ostien, habe sich bewährt. Auch, weil sich dort die Unterrichtsmethoden beider Schulmodelle "zum Vorteil aller angeglichen haben."

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