"Ich will kein Kind verloren geben, solange es nur geht"

Wadgassen. War schon keine schlechte Idee der Elternvertretung der Wadgasser Gesamtschule, der neuen Leiterin eine Schultüte zum Anfang zu schenken: mit Antistress-Tee, einem Schutzengel, Korrekturband ("weil jeder mal einen Fehler macht") und anderen witzigen Teilen. Die Neue, Charlotte Marchal-Ruppenthal, kann noch Tage später darüber herzhaft lachen

 Schulleiterin Charlotte Marchal-Ruppenthal. Foto: Thomas Seeber

Schulleiterin Charlotte Marchal-Ruppenthal. Foto: Thomas Seeber

Wadgassen. War schon keine schlechte Idee der Elternvertretung der Wadgasser Gesamtschule, der neuen Leiterin eine Schultüte zum Anfang zu schenken: mit Antistress-Tee, einem Schutzengel, Korrekturband ("weil jeder mal einen Fehler macht") und anderen witzigen Teilen. Die Neue, Charlotte Marchal-Ruppenthal, kann noch Tage später darüber herzhaft lachen. Das war so recht nach ihrem Geschmack. Sie fühlt sich gut aufgenommen. "Von allen hier, vom Kollegium und allen, die hier arbeiten." Der eigene Humor der England-Liebhaberin macht's leichter. Bevor sie kam, saß sie im Kultusministerium und koordinierte die Lehrer-Feuerwehr, die bei Personalausfällen einspringt. "Verlässlichkeit" schätzt sie seitdem besonders. "Es war gut zu sehen, dass die Schulen hielten, was sie zusagten, und nur zusagten, was sie auch halten konnten." Verlässlichkeit liegt ihr weiter am Herzen: "Im Umgang mit Kindern, Kollegen, Schulträger und Ministerium."Neben Humor und Verlässlichkeit blitzt im Gespräch eine dritte Eigenschaft auf, die sie selbst "Beharrlichkeit" nennt. Ins Schuldeutsch übertragen, so etwas wie ein Bekenntnis zum aktiven Handeln der Schule. "Ich will kein Kind verloren geben, so lange es nur geht." Sie erwartet von "allen, die dabei einen Part spielen, dazu beizutragen, Kinder erfolgreich zu machen. Das heißt: die Schülerinnen und Schülern zu den bestmöglichen Abschlüssen führen." Der Schule traut sie durchaus zu, Kindern klar zu machen, was sie will, auch Regelungen zu treffen, die den Schülern vielleicht nicht sofort einleuchten. "Ich hoffe auf den Rückhalt der Eltern."Marchal-Ruppenthal, 52, stammt aus Neunkirchen; dort lebt sie auch. Ihr Berufsweg führte sie an Gymnasien, an die Gesamtschule Schiffweiler, als Leiterin an die Gesamtschule Nohfelden-Türkismühle. Dann wechselte sie in die Schulverwaltung: zunächst als Schulrätin in Saarbrücken.Jetzt will sie sich erst einmal gründlich umschauen in ihrer neuen Schule mit rund 800 Schülern, "Stärken suchen". Ein Plakat in ihrem Büro erinnert daran, dass sie ein Faible für New York hat. Zum Gespräch kommt sie gerade aus dem Englischunterricht. Nächstes Thema dort laut Lehrbuch: New York. Guter Anfang, findet sie.

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