Hier ist Gaffen höchst willkommen
Wadgassen · Das alte Abteigelände vereint sie alle: Mittelalterliche Sinnenfreude, Einkaufen, Musik und Museum beim 5. Wadgasser Jòòrmarkt.
Wenige Orte im Kreis Saarlouis erlauben, ein bisschen Mittelalter schnuppern zu lassen, und das Gelände der früheren Abtei Wadgassen gehört dazu. Wo seit dem späten Mittelalter Mönche und Märkte aufeinander trafen, leben jetzt immerhin wieder die Märkte auf. Der "Jòòrmarkt" dort findet am Samstag, 10. Juni, und Sonntag, 11. Juni, zum fünften Mal statt. Gaffen, der deftige alte deutsche Ausdruck für fasziniert zuschauen, schmückt hier das Publikum. Der mittelalterlichem Markttreiben nachempfundene Auftrieb hat mittlerweile ein großes Format: Nochmals habe sich die Zahl der Akteure um ein Viertel auf 50 erhöht, sagt der Manager des Outlet-Centers auf diesem Gelände, Nico Loreth. Das erst gibt dem Wadgasser Jòòrmarkt das Alleinstellungsmerkmal: Das Treiben vom Kerzenzieher über Schmied, Drachenbezwinger und Burgfräulein schlängelt sich durch das Outlet-Center, das an diesen beiden Tagen genauso einlädt wie der Jahrmarkt: Der Markt ist am Samstag von 10 bis 23 Uhr, das Outlet öffnet von 10 bis 22 Uhr; am Sonntag von 10 bis 18 Uhr Markt, von 13 bis 18 Uhr Outlet-Zeit.
Das Outlet-Center ist die Neunutzung des der früheren Glasbläserei namens Cristallerie. Die wiederum hat in den Ruinen der 1794 zerstörten Abtei begonnen.
Der Markt wird die Erwartungen an ein solches Treffen erfüllen, sprich alle Sinne ansprechen. Dafür sorgen nicht zuletzt Mundschenke mit Sau am Spieß, Käse, Abteibrot und Wadgasser Klosterbräu. Die Macher nutzen die Chance, mehr aus dem Gelände zu machen, indem sie die unmittelbare Nachbarschaft als Event-Dreiklang komponieren: Nebanan im Parkbad läuft an beiden Tagen ein Open Air. Und das Deutsche Zeitungsmuseum, untergebracht im einzigen noch existierenden großen Abteigebäude, lädt an beiden Tagen von 10 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt ein zur Mitmach-Ausstellung "Luther für Kinder und Jugendliche".
