Demenz „Garten Vergissmeinnicht“ erfährt viel Lob

Differten · Das DRK Differten eröffnet einen Garten für Demenzkranke, ermöglicht auch durch das Leader-Programm.

 In Differten wurde der Garten Vergissmeinnicht eingeweiht.

In Differten wurde der Garten Vergissmeinnicht eingeweiht.

Foto: Ruppenthal

„Wer einen Garten hat, der lebt schon im Paradies“, hat einmal die Essayistin Aba Assa gesagt. Jetzt hat das Rote Kreuz in Differten ein solches Paradies für die Besucher seines Demenz-Cafés fertiggestellt. Dieser „Garten Vergissmeinnicht“ konnte dank Zuwendungen des Landes und aus dem LEADER-Programm der Europäischen Union (EU-Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums) und mit Hilfe von Sponsoren umgesetzt werden.

„Unser Angebot für an Demenz erkrankte Menschen und deren Angehörige kann nunmehr um einen weiteren Aspekt erweitert werden,“ freute sich der Differter DRK-Vorsitzende Alfred Feit. Aber auch von allen anderen Gruppierungen in der Begegnungsstätte sowie der Öffentlichkeit darf dieser Garten genutzt werden. Feit ließ bei der Eröffnung noch einmal die Geschichte der aufwändigen Umgestaltung des ehemaligen Pfarrhauses ins zeitgemäße DRK-Heim Revue passieren.

Im Verhältnis zu diesen Gesamtkosten von 360 000 Euro wirken die knapp 45 000 Euro für den „Garten Vergissmeinnicht“ geradezu gering. Die Realisierung wurde aber nur dank dem LEADER-Programm – und der immensen Eigenleistung der DRK Differten möglich. 25 876 Euro kommen von der EU, 12 000 Euro steuerte das Rote Kreuz, neben der Arbeitsleistung seiner Mitglieder, noch bei.

Arnold Ludes vom saarländischen Umweltministerium übergab bei der Einweihung nachträglich den LEADER-Bewilligungsbescheid. Er würdigte den Garten als „äußerst sinnvolles und zukunftsweisendes Projekt“. Das Projekt sei „ein wichtiger Baustein zur Bewältigung einer komplexen und wichtigen gesamtgesellschatlichen Herausforderung, die das DRK mit viel Engagement angenommen habe,“ führte Ludes weiter aus.

Mit dem „Garten Vergissmeinnicht“ ist es nach seinen Worten gelungen, eine Parkanlage zu schaffen, die speziell auf die Bedürfnisse von Demenz erkrankten Personen zugeschnitten sei. Dies zeige sich nicht nur bei der Ausgestaltung der Beete und Wege, auch bei der Pflanzenauswahl: Verschiedenste Blumen und Kräutern sprechen Seh-, Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn an. Zudem ist der Garten barrrierefrei zugänglich, die Hochbeete sind auch für Rollstuhlfahrer gut erreichbar und es wurden spezielle Ruhe- und Aufenthaltungszonen geschaffen.

„Das Projekt ist ein innovativer und durchaus vorbildlicher Beitrag zur Gestaltung des demografischen Wandels, zur therapeutischen Betreuung und Integration älterer und pflegebedürftiger, speziell demenziell erkrankter Menschen, zur Entlastung derer Angehöriger sowie zur Förderung des generationsübergreifenden Miteinanders im Ort und der Region unter sozialer Einbindung und regionaler Natur- und Landschaftspotenzials“, wertete Ludes den „Garten Vergissmeinnicht“.

In das gleiche Horn stieß auch der Wadgasser Bürgermeister Sebastian Greiber, der vor allem das Engagement und den Einsatz des Differter DRK hervorhob. Mit rund 75 000 Euro habe die Gemeinde das Projekt nicht unwesentlich unterstützt. Zudem konnte hier erfolgreich das erste aktuelle LEADER-Projekt in der lokalen Aktionsgruppe Warndt-Saargau abgewickelt und abgeschlossen werden.

Jürg Dreistadt, der als Vorsitzender in der LAG Warndt-Saargau verantwortliche Großrosselner Bürgermeister, hob insbesondere die Bedeutung der Europäischen Gemeinschaft für die Realisierung derartiger Projekte hervor.

Prof. Dr. Michael Pietsch, Hartmuth Kastner und Heidemarie Traut beleuchten das Gartenprojekt abschließend auch aus medizinischer, historischer und botanisch-gärtnerischer Sicht.

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