Ein Schmuckstück unter den Gärten

Wadgassen · Für Heidemarie und Norbert Traut ist ihr kleiner Garten in der Wadgasser Straße „Im Brühl“ eine Oase. Bis September lassen sie im Rahmen der Aktion „Das offene Gartentor“ andere Menschen daran teilhaben.

 Norbert und Heidemarie Traut in ihrem bunten Vorgarten. Foto: see

Norbert und Heidemarie Traut in ihrem bunten Vorgarten. Foto: see

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Bunte Tulpen, Veilchen, blühende Apfelbäume, aus alten Töpfen sprießende Stiefmütterchen, mehrere Hochbeete mit 70 verschiedenen Kräutern und Gemüse - der erste Gedanke, der einem beim Betreten des Gartens von Heidemarie und Norbert Traut in den Sinn kommt, ist: "Wie wunderschön!" Der Zweite: "Muss der viel Arbeit machen."

Auf 60 Quadratmetern vorm und 270 Quadratmetern hinterm Haus hat die naturbegeisterte Heidemarie Traut eine wahre Wohlfühloase geschaffen - mit schattigen und sonnigen Plätzchen, die zum Verweilen einladen. Und diese will das Ehepaar nun mit anderen teilen. Ab Montag, 27. April, öffnet Familie Traut bis September ihren Garten für Besucher, im Rahmen der Aktion "Das offene Gartentor 2015" der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL). Nach telefonischer Absprache führt die Hausherrin ihre Gäste in die Geheimnisse ihrer Gartenkunst ein.

Für die 63-Jährige ist bei der Gestaltung ihrer Grünanlage vor allem eines wichtig. "Ein Garten ist ein Stück Natur und die soll Leben." Er wachse und verändere sich, "darauf muss man eingehen. Man sieht, welchen Pflanzen es gut geht, und welche einen anderen Platz brauchen", erklärt Traut.

Während die "Kräuterfrau und Gartengestalterin", wie sie sich selbst nennt, für den kreativen Part bei der Gartenarbeit zuständig ist, kümmert sich ihr Mann Norbert um das Handwerkliche, setzt die Ideen um. Er baut Insektenhotels oder alte Mülltonnen in Kräutertöpfe um. Nachhaltigkeit spielt bei Familie Traut eine große Rolle. Hier finden auch alte Kochtöpfe oder Küchensiebe als Blumenschalen Verwendung. Auch die Gehplatten zwischen den Beeten oder unter der Grillstelle sind recycled. Zwischen zarten Pflänzchen und blühenden Büschen findet man immer wieder Steine, Schieferplatten oder Spiegel, beschriftet mit Sprüchen unter anderem von Goethe oder Dürer, die die Schönheit der Natur preisen.

Vor allem Kräuter haben es Heidemarie Traut angetan: "Ich mag sie in all ihrer Vielfalt, weil sie uns unheimlich gut tun und uns auf sanfte Weise stärken." So findet man in ihrem Garten neben den gewöhnlichen Kräutern wie Schnittlauch auch welche aus der traditionellen chinesischen Medizin. "Jiaogulan" beispielsweise soll unter anderem fördernd für die Blutbildung sein und beim Stressabbau helfen.

Will Traut den Alltagsstress vergessen, weiß sie, was zu tun ist: "Gartenarbeit ist für mich Erholung pur. Wenn ich die Flemm hab', geh ich hinters Haus und spiele Maulwurf."

Beinahe wäre der Öffentlichkeit das kleine Gartenparadies verschlossen geblieben, wie Traut erzählt: "2014 war ich zum ersten Mal bei der Aktion dabei. Ich hatte richtig Bauchweh, weil mein Garten so klein ist, und ich hatte Angst, dass ich den Erwartungen nicht gerecht werde." Doch weit gefehlt, die Besucher kamen zuhauf und zeigten sich begeistert. Für ihre Gäste will sie sich wieder ganz viel Zeit nehmen, "für nette Gespräche und ein paar Tipps".

Der Garten von Familie Traut, Im Brühl 24, in Wadgassen ist bis September für Besucher geöffnet. Terminvereinbarung unter Telefonnummer (0 68 34) 4 79 28.

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