Der Aufstiegs-Traum ist geplatztMartin Kupny macht den Unterschied

Rockershausen. Der SV Güdingen hat gleich das erste Relegationsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga gegen den SSC Schaffhausen mit 0:1 verloren. Damit konnten die Mannen von Trainer Michael Wannemacher ihre Vizemeisterschaft in der Kreisliga A Halberg nicht mit dem Aufstieg in die nächsthöhere Klasse krönen. Trotzdem überwog nach der ersten Enttäuschung die Freude

Rockershausen. Der SV Güdingen hat gleich das erste Relegationsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga gegen den SSC Schaffhausen mit 0:1 verloren. Damit konnten die Mannen von Trainer Michael Wannemacher ihre Vizemeisterschaft in der Kreisliga A Halberg nicht mit dem Aufstieg in die nächsthöhere Klasse krönen. Trotzdem überwog nach der ersten Enttäuschung die Freude. "Letztes Jahr war die Mannschaft Tabellenletzter. Deshalb können wir auf den unerwarteten zweiten Platz sehr stolz sein", sagte Wannemacher, der den SV nach nur einem Jahr im Traineramt aus privaten Gründen wieder verlässt.Die 350 Zuschauer sahen ein an Höhepunkten armes Spiel, in dessen Verlauf beide Mannschaften ihre Nervosität nie ganz ablegen konnten. Vielleicht, weil es doch um so viel ging. Die einzigen Torchancen in der ersten Hälfte hatte der SV Güdingen: Thomas Motsch und Michael Wannemacher kamen jeweils nach einer Ecke zum Kopfball, konnten die Kugel aber nicht aufs Tor bringen. "Jeder hat gelauert und auf einen Fehler des anderen gewartet", analysierte Wannemacher die schwache erste Hälfte.Zu Beginn des zweiten Durchgangs keimte beim Publikum kurz die Hoffnung auf, dass es doch noch zu einem mitreißenden Entscheidungsspiel kommen könnte. Nach schönem Spielzug und einem feinen Doppelpass mit Dirk Müller kam Thomas Schiffler zehn Meter vor dem gegnerischen Gehäuse an den Ball, wurde aber im letzten Moment an einem Torschuss gehindert. Daraufhin verzeichnete auch Schaffhausen zwei gute Torchancen, die aber keinen Treffer zur Folge hatten. Nach diesen schwungvollen zehn Minuten verfiel das Spiel wieder in seinen alten Trott. "Am Ende war klar: Wer das erste Tor macht, gewinnt das Spiel", sprach Wannemacher das aus, was die meisten Anwesenden wohl auch dachten. Und so kam es dann auch: In der 77. Minute war die Güdinger Abwehr nach einem Freistoß unsortiert, und Sebastian Geissel traf mit einem Kopfball ins kurze Eck. In den letzten Minuten warf Güdingen zwar noch einmal alles nach vorne, konnte Schaffhausen aber nicht wirklich in Verlegenheit bringen. "Heute spielten zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegeneinander, und der Glücklichere hat am Ende durch eine Standardsituation gewonnen", fasste Güdingens Libero Thomas Motsch treffend zusammen. St. Nikolaus. Viel Zeit zum Jubeln blieb nicht. Und es war nicht der einsetzende Regen, der die Spieler des FC Rastpfuhl nach dem obligatorischen Dank an die Fans in Richtung Clubheim der SG St. Nikolaus trieb. Sie wussten, dass dieser 2:1-Sieg gegen den TuS Bisten nur der erste Schritt in die Landesliga war. Sozusagen das Halbfinale der Relegation. Es war ein hartes Stück Arbeit, obwohl die meisten den Zweiten der Bezirksliga Saarbrücken zum Favoriten erklärt hatten. Trainer Vincenzo Gagliardi hatte sich gegen diesen Status gesträubt: "Das habe ich nie so gesehen. Und das hat man ja auch heute gemerkt." Nach zwölf Minuten war der FC Rastpfuhl durch einen abgefälschten Schuss von Bistens Stephane Weber in Rückstand geraten. Er dominierte zwar das Spiel, brauchte aber zwei Einzelaktionen von Martin Kupny (29. und 73. Minute), um das Spiel zu gewinnen. Und so gab auch Gagliardi unumwunden zu: "Martin Kupny hat den Unterschied gemacht." Umso schwerer dürfte es dann am Samstag (16 Uhr) auf der Ritterstraße gegen den SV Walpershofen werden, der in der Verlängerung mit 2:1 gegen Mettlach II gewonnen hatte. Kupny droht wegen dienstlicher Verpflichtungen auszufallen: "Ich werde alles versuchen, dass ich doch spielen kann, aber es wird schwer." Also muss sich Gagliardi auf seine zweite Stütze verlassen: "Das war heute die Abwehr, die ihre Gegenspieler immer im Griff hatte. Zwar hatte Bisten Chancen, doch über die gesamte Spieldauer war der Sieg verdient." Aber auch gegen Walpershofen dürfte der Rastpfuhl als Favorit in das Spiel gehen, war Walpershofen in der Bezirksliga Saarbrücken doch 14 Punkte hinter dem FC Dritter geworden. Und auch in der Runde gab es in den beiden Spielen (1:2 und 3:1) insgesamt leichte Vorteile. Doch Gagliardi will wieder nichts von der Favoriten-Rolle wissen: "Das ist ein Spiel, in dem es um alles geht, da kann so viel passieren. Wir sind absolut kein Favorit." Und das Tiefstapeln hat ja schon gegen Bisten geholfen. jbö

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