Café Vergissmeinnicht öffnet in Differten

Differten · Aus dem einstigen Pfarrhaus in Wadgassen-Differten ist eine Begegnungsstätte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) geworden. In ihr eröffnet der DRK-Kreisverband im April sein drittes Demenzcafé. Dazu informiert das DRK am Mittwoch im Vereinshaus.

 Im früheren Differter Pfarrhaus hat das DRK eine Begegnungsstätte eingerichtet. Hier wird auch das Café Vergissmeinnicht Platz finden. Foto: Rolf Ruppenthal

Im früheren Differter Pfarrhaus hat das DRK eine Begegnungsstätte eingerichtet. Hier wird auch das Café Vergissmeinnicht Platz finden. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Anke Even, Koordinatorin Soziale Dienste beim Kreisverband Saarlouis des DRK und dort Leiterin des Demenzprojektes, wird es den Zuhörern am Mittwoch, 24. Februar, vermutlich so erläutern: Das Konzept der Demenzcafés besteht "in der stundenweisen Betreuung von demenzkranken Menschen, die nicht in stationären Pflegestrukturen erfolgt, sondern in Form eines niedrigschwelligen Angebots, das individuell abgestimmt werden kann".

Das ist die theoretische Formulierung. Even drückt es aber auch praktisch aus: "Es geht darum, Angehörigen, die einen demenzkranken Menschen zu Hause pflegen, mal ein paar Stunden Zeit zu geben, um einzukaufen oder sich mit Freunden zu treffen oder einfach mal alleine zu sein." Denn ein demenzkranker Mensch kann nicht einfach mal ein, zwei Stunden irgendwo ins Café gehen.

Even: "Demenz, das heißt für die Angehörigen Einsatz 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr. Jederzeit verfügbar sein. Manchmal erschwert die Beanspruchung sogar den Gang zur Dusche." Das DRK-Demenzcafé in Differten wird, wie die beiden anderen in Saarwellingen und Schmelz, Café Vergissmeinnicht heißen.

Es sind nur Stunden, die ein solches Café mit geschulten Ehrenamtlichen (und einer hauptamtlichen Leitung) entlasten. Aber, sagt Even, sie sind "ein Funken", ein Stückchen zu den Rahmenbedingungen, die beitragen, dass familiären Begleitern nicht die Puste ausgeht und die Kranken so lange wie möglich daheim leben können. Dazu gehört auch, dass sich Angehörige über das Café mit anderen Betroffenen genauso wie mit Facheinrichtungen vernetzen können.

Die meisten Besucher bezahlen den Kostenbeitrag zum Aufenthalt in den Demenz-Cafés aus Mitteln der Betreuungspauschale oder des Betreuungsgeldes, sagt Even. Das Café Vergissmeinnicht öffnet nur zu bestimmten Stunden, und auch die Zahl der Besucher bleibt begrenzt. Sie müssen schließlich qualifiziert betreut werden. In Schmelz und Saarwellingen waren das bislang stets höchstens zehn. Doch jedes Mal profitiert auch eine ganze Familie davon.

Kommen kann in das Differter Demenzcafé jeder Betroffene, der Wohnsitz muss keineswegs Wadgassen sein.

Über weitere Details und das, was das Deutsche Rote Kreuz (DRK) den Demenzkranken während der Caféstunden anbietet, informieren DRK-Kreis- und Ortsverband sowie die Gemeinde Wadgassen am Mittwoch, 24. Februar, um 18 Uhr, im Katholischen Vereinshaus in Differten .

Zum Thema:

Auf einen BlickInfoveranstaltung für Interessenten am künftigen Café Vergissmeinnicht in Differten : Mittwoch, 24. Februar, 18 bis 20 Uhr, Katholisches Vereinshaus, Differten . Mit dem Neurologen Dr. Raphael Jung, der Demenzformen erklärt, Projektleiterin Anke Even und Leitung sowie Ehrenamtlichen des Cafés, Alfred Feit vom DRK Differten sowie Bürgermeister Sebastian Greiber . we

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