Von Schachzügen und Verdruss

Eine Partei, die seit 40 Jahren nicht mehr in den Stadtrat Saarlouis gewählt wurde, ist jetzt ohne Wahlen mit zwei Sitzen drin. Wer einst die FWG gewählt hat, musste mit ansehen, wie daraus zwei Gruppen, FWG und FWBL, wurden, und wie nun die ganze FWBL-Fraktion zur FDP mutierte

Eine Partei, die seit 40 Jahren nicht mehr in den Stadtrat Saarlouis gewählt wurde, ist jetzt ohne Wahlen mit zwei Sitzen drin. Wer einst die FWG gewählt hat, musste mit ansehen, wie daraus zwei Gruppen, FWG und FWBL, wurden, und wie nun die ganze FWBL-Fraktion zur FDP mutierte. Krass: Die 1097 Bürger, die 2004 Altomaro Locurcio (FWG) und eben keine Partei, sondern Freie gewählt haben, verhalfen der FDP (482 Stimmen) zu zwei Sitzen. Wählerwille? Hoffentlich haben die FWBL-Stadträte Wolfgang Krichel und Patrizia Zimmer vor ihrem Wechsel zur FDP gründlich darüber nachgedacht. Man mag darin den Schachzug eines Lokalpolitikers sehen, der etwas bewegen will und sich eine stärkere Truppe sucht. Krichel und Zimmer müssen nun einen sehr persönlichen Wahlkampf führen. Um den Schritt und möglichen Wähler-Verdruss auszubalancieren. In Wallerfangen ist 2004 die FDP in den Rat gewählt worden, zwei Mann. Beide traten aus der FDP aus, blieben aber im Rat. Das physikalische Gesetz der Erhaltung des Impulses gilt offenbar auch in der Politik.

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