Fußball Vom Spitzenteam zum Kellerkind

Hemmersdorf/Saarlouis · Die SG Saarlouis-Beaumarais und der FSV Hemmersdorf sind die Überraschungs- teams der Verbandsliga. Leider nicht im positiven Sinn.

 Unverhofft kommt oft: Während Thomas Bonn (in Schwarz) mit Rehlingen-Fremersdorf überraschend der Sprung an die Tabellenspitze gelang, ist Sascha Hermes mit Hemmersdorf Vorletzter. Das direkte Duell gewann Rehlingen 3:0.

Unverhofft kommt oft: Während Thomas Bonn (in Schwarz) mit Rehlingen-Fremersdorf überraschend der Sprung an die Tabellenspitze gelang, ist Sascha Hermes mit Hemmersdorf Vorletzter. Das direkte Duell gewann Rehlingen 3:0.

Foto: Heiko Britz

Nach zehn Spielen offenbart sich in der Fußball-Verbandsliga im Keller ein Bild, das viele am anderen Ende der Tabelle erwartet hätten: Der FSV Hemmersdorf und die SG Saarlouis-Beaumarais galten im Vorfeld als Favoriten. Doch die Realität lautet bei beiden: Abstiegskampf.

Gerade bei Saarlouis-Beaumarais ist der Absturz eklatant: Nachdem das Team von Spielertrainer Carsten Hubrig die Vorsaison fast komplett auf Rang zwei verbracht hatte und erst im Saisonfinale vom späteren Aufsteiger FSG Bous verdrängt wurde, liegt es nun auf dem letzten Platz. Bereits acht Zähler hinter einem sichereren Nichtabstiegsplatz. „Die Ziele in meinem letzten Trainerjahr waren andere. Jetzt geht es darum, bis zum Winter zumindest 15 Punkte zu haben, um nicht zu weit zurückzuliegen“, sagt Hubrig.

Den tiefen Fall des Vorjahresdritten sieht Hubrig zum einen personell begründet. Im Sommer verlor er mit Patrick Jantzen berufsbedingt den Mittelfeldchef (der Franzose spielt nun bei Saarlandligist SV Bübingen), kurz darauf folgte mit Michael Ogrodniczek der Ausfall des Abwehrchefs (Kreuzbandriss). Dazu wechselte Yannick-Guy Warken kurzfristig zu Neu-Saarlandligist FV Schwalbach – und mit Salvatore Lirangi, Manuel Lutz und Marc Haupert gibt es weitere Ausfälle, die weh tun. „Mir fehlen sechs absolute Leistungsträger der Vorsaison. Das kann keine Mannschaft verkraften“, sagt Hubrig, der auch den „brutalen Auftakt“ als Grund nennt. Seine Elf habe größtenteils nicht schlecht gespielt, nach bitteren Niederlagen sei die Verunsicherung aber immer größer geworden: „Dann kommt man halt in einen Negativstrudel“, erklärt Hubrig, der aber versuchen will, die Wende zu schaffen. „Die Jungs sind mir ans Herz gewachsen, und ich bin so kämpferisch veranlagt, dass ich jetzt nicht alles hinschmeiße“, betont der 37-Jährige. Am Sonntag um 15 Uhr geht es zu Hause gegen den SV Ritterstraße, am Mittwoch im Pokal zum FV Bischmisheim. In der Runde zuvor zeigte Beaumarais übrigens, zu was es fähig ist, besiegte Saarlandligist Schwalbach mit 4:1.

In der Liga gab es bislang nur beim 2:1 über Hemmersdorf einen Sieg. Dort sieht es mit sechs Zählern (Platz 15) ebenfalls alles andere als rosig aus. Doch seit Sonntag ist die Hoffnung wieder etwas größer: Mit dem 5:3 beim 1. FC Riegelsberg holte die Elf von Spielertrainer Holger Klein im zehnten Anlauf endlich den ersten Saisonsieg: „Die Erleichterung ist groß. Nach enttäuschenden Wochen ist die Stimmung jetzt wieder eine ganz andere. Hoffentlich hat das Signalwirkung für die nächsten Spiele“, sagt Klein, der trotz neun Partien ohne Dreier vom FSV-Vorstand das Vertrauen ausgesprochen bekam. „Meine Person wurde schon hinterfragt. Aber es ist letztlich so, dass die Verantwortlichen ja mitkriegen, dass ich stets bestmöglich vorbereitet in die Spiele gehe und immer einen Plan habe“, erklärt der wegen einer Leistenbruch-OP pausierende Spielertrainer: „Es entscheidet extrem der Kopf“, versucht Klein die katastrophale Phase des Ex-Saarlandligisten zu erklären. Die soll nun vorüber sein, das Heimspiel am Sonntag (16 Uhr) gegen die einen Punkt besseren Karlsbrunner wird zeigen, ob dem wirklich so ist.

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