Zwei mögliche Flächen für Windkraft in Überherrn

Überherrn · Noch werden keine Windräder in der Gemeinde Überherrn gebaut. Dennoch sind jetzt vorsorglich zwei so genannte Konzentrationsflächen im Flächennutzungsplan festgelegt worden. Das beschlossen am Donnerstag die sechs Ortsräte der Gemeinde einstimmig.

 Überherrns Bürgermeister Bernd Gillo Foto: Broeren

Überherrns Bürgermeister Bernd Gillo Foto: Broeren

Foto: Broeren

"Um Herr des Verfahrens zu bleiben", begründete Bürgermeister Bernd Gillo am Donnerstag im Kulturhaus die Entscheidung für eine Teiländerung des Flächennutzungsplans. "Steuerung der Windenergienutzung in der Gemeinde Überherrn " nennt sich das Konzept. Um insgesamt 118 Hektar gehe es dabei, um etwa 3,4 Prozent der Gemeindefläche, erläuterte Jan Halberstadt vom Planungsbüro "Argus Concept" 45 Mitgliedern der Überherrner Ortsräte. "Das ist ein reiner Flächennutzungsplan", sagte Halberstadt , "noch kein Plan zur Errichtung von Anlagen".

Konkret werde es erst, wenn Investoren mit bestimmten Standorten, Anlagentypen und dazugehörigen Leistungsmerkmalen kämen. Mögliche Bauvorhaben gingen dann in umfangreiche Genehmigungsverfahren mit entsprechender Prüfung der maßgeblichen Aspekte. Im September 2013 war das erforderliche Verfahren zur Teiländerung des Überherrner Flächennutzungsplanes eingeleitet worden. Vom 12. Mai bis 13. Juni 2014 fand die öffentliche Auslegung statt, jetzt wurden die abgegebenen Stellungnahmen dargestellt.

"Es sind immer noch zwei Konzentrationsflächen", sagte Halberstadt . Das ist einmal in "Brüchel", etwa 500 Meter nordöstlich des Linslerhofes. Eine weitere Fläche "Am Sender/St. Oranna" liegt westlich des Europasenders und nahe den Windrädern von Berviller.

71 Träger öffentlicher Belange waren angeschrieben worden, 28 haben ihre Stellungnahmen abgegeben. Unter anderem Umweltministerium und Nabu. Sie verweisen auf Vogelzug routen, Brutgebiete sowie gefährdete Arten. Dazu kommen mögliche Konfliktflächen in Waldgebieten. Nur zwei Bürger hatten Einwendungen. Sie kritisieren die Flächenausweisungen in der Nähe von Naherholungsgebieten. Außerdem befürchten sie Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und auch Wertminderungen.

Die jetzigen Änderungen im Flächennutzungsplan führten nicht zu negativen Auswirkungen, versicherten Halberstadt und die Überherrner Verwaltung. Daraus ergäben sich noch keine baulichen Aktivitäten, es handele sich lediglich um ein Steuerungselement für die Gemeinde. Die 45 Mitglieder der sechs Ortsräte stimmten bei einer Enthaltung für die aktuelle Teiländerung. Dies beinhaltet die eingegangenen Stellungnahmen, den Satzungsbeschluss und die Vorlage der Satzung beim Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.

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