Woolworth-Kunden sind geschockt

Überherrn/Schmelz. Neun Filialen im Saarland mit 209 Mitarbeitern sind vom Insolvenz-Verfahren der Woolworth-Kette betroffen, darunter Überherrn mit 13 Angestellten und Schmelz mit acht Angestellten

 Wie die Zukunft der Woolworth-Filiale in Schmelz aussieht, weiß keiner. Fotos: Heike Theobald

Wie die Zukunft der Woolworth-Filiale in Schmelz aussieht, weiß keiner. Fotos: Heike Theobald

Überherrn/Schmelz. Neun Filialen im Saarland mit 209 Mitarbeitern sind vom Insolvenz-Verfahren der Woolworth-Kette betroffen, darunter Überherrn mit 13 Angestellten und Schmelz mit acht Angestellten. Zwar sollen zunächst alle Märkte geöffnet bleiben und es sollen keine Arbeitsplätze gestrichen werden - das erklärte Insolvenzverwalter Ottmar Hermann in einer Pressekonferenz gestern Morgen in Frankfurt - die Zukunft der Woolworth-Mitarbeiter bleibt jedoch ungewiss.

Die Mitarbeiter der beiden Filialen in Überherrn und Schmelz gingen gestern ihrem geregelten Arbeitsalltag nach. Über das Insolvenzverfahren sprechen wollte niemand, was auch nur zu gut zu verstehen ist, die Kundschaft in den Märkten äußerte sich jedoch über die Hiobsbotschaft. In Überherrn liegt der Woolworth-Markt mitten in der Hauptstraße und ist für die Menschen im Ort gut zu erreichen. "Würde er schließen, wäre das schlimm, nicht nur für die Kundschaft, sondern vor allem für die Mitarbeiter. Ich fühle mit ihnen", sagte eine Überherrnerin. "Es wäre furchtbar für die Angestellten", sagt Carine Schmitt. Sie arbeitet gleich neben der Woolworth-Filiale und mit einigen Mitarbeiterinnen hat sie eine Art Freundschaft geschlossen. "Ich würde es sehr schade finden, schließlich gibt es hier ein gutes und günstiges Angebot", meinte Evelyne Cavault. Sie wohnt in Kreuzwald und kommt ständig nach Überherrn zum einkaufen. "Es wäre sehr, sehr schade", sagte Solange Jazy. Sie wohnt ebenfalls in Kreuzwald und arbeitet in Überherrn. Für sie ist es schon Gewohnheit geworden, im Woolworth zu stöbern.

Wenn die Französin von Gewohnheit spricht, ist das sicherlich nicht übertrieben. Seit 21 Jahren gibt es die Filiale in Überherrn, sie jetzt zu schließen würde auch Bürgermeister Thomas Burg bedauern. Gerade weil es ein großes Plus sei, dass Überherrn an der Grenze liege, wovon nicht zuletzt auch Woolworth profitiere. "Es bleibt jetzt nur abzuwarten und zu hoffen, dass die Filiale in Überherrn nicht schließt", meinte Burg. Ähnlich sieht es sein Amtskollege in Schmelz. "Ich hoffe, dass es eine Anschlussregelung geben wird", sagte Bürgermeister Armin Emanuel. Die Arbeitsplätze zu erhalten, müsse das Ziel sein. "Ich drücke auf jeden Fall den Mitarbeitern die Daumen", meinte Emanuel. Schließlich sei der Standort der Schmelzer Filiale sehr gut. Sie liegt mitten im Kaufhaus-Einkaufszentrum im Gewerbegebiet.

Und dort reagierten die Kunden gestern auch mit Bestürzung. "Um das Angebot zu finden, das es hier gibt, muss man weit laufen", sagte Wilhelm Michels aus Schmelz. Seine Frau Anneliese schwört auf die sehr gute Qualität, die es in diesem Warenhaus gibt. Seit Jahren kaufen sie bei Woolworth ein. Auch eine Kundin aus Wadern, die extra nach Schmelz kommt, weil es in ihrer näheren Umgebung keinen Woolworth gibt, bedauert die momentane Situation sehr. "Würde die Filiale schließen, wäre das sehr schlimm".

 SolangeJazy

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 EvelyneCavault

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 Carine Schmitt

Carine Schmitt

 Wie die Zukunft der Woolworth-Filiale in Überherrn aussieht, weiß keiner. Fotos: Heike Theobald

Wie die Zukunft der Woolworth-Filiale in Überherrn aussieht, weiß keiner. Fotos: Heike Theobald

 SolangeJazy

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 EvelyneCavault

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 Carine Schmitt

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