Werkstoff für günstige GrabmaleWerkstoff erlaubt günstige Grabmale

Altforweiler. Josef Weirich, 50, hat Ideen, dazu die Fertigkeit und das Material. Mit seiner vor über einem Jahr gegründeten Firma Formbau Weirich fertigt er unter anderem Grabmale aus Corian. Er verfügt als Schreiner über jahrelange Erfahrung mit diesem Material, hat damit Küchen, Bäder, Arztpraxen ausgestattet, Fensterbänke, Arbeitsplatten gebaut

 Josef Weirich vermarktet von Altforweiler aus unter anderem Grabmale. Foto: Gerhard Alt

Josef Weirich vermarktet von Altforweiler aus unter anderem Grabmale. Foto: Gerhard Alt

Altforweiler. Josef Weirich, 50, hat Ideen, dazu die Fertigkeit und das Material. Mit seiner vor über einem Jahr gegründeten Firma Formbau Weirich fertigt er unter anderem Grabmale aus Corian. Er verfügt als Schreiner über jahrelange Erfahrung mit diesem Material, hat damit Küchen, Bäder, Arztpraxen ausgestattet, Fensterbänke, Arbeitsplatten gebaut. In stabile Werbeschilder aus Corian lassen sich Schriftzüge fräsen, die von hinten beleuchtet oder angestrahlt und mit einer fluoreszierenden Leuchtfarbe versehen werden können. Formbau Weirich ist noch ein Ein-Mann-Unternehmen. "Wenn die Behörden uns mehr unterstützen würden, wären wir schon mehr", sagt Weirich. Er ist bei der Handwerkskammer als Meister eingetragen, überlegt, an einem Lehrgang teilzunehmen, um ausbilden zu können. "Ich habe vor - je nach Auftragslage - bis zu zehn Leuten einzustellen. Ich will hier eine Produktionsstätte für Grabmale errichten und diese bundesweit vertreiben mit Partnern, die vor Ort die Grabmale aufbauen können." Als gebürtiger Altforweiler ist er enttäuscht, dass er ausgerechnet von seiner Heimatgemeinde Überherrn noch keine Genehmigung hat. Auftragsbücher sind vollAufträge für Grabmale habe er, der Ortsrat befürworte die Sache, trotzdem komme er nicht zum Zuge. Bürgermeister Thomas Burg habe ihm voriges Jahr geschrieben, die Friedhofssatzung erlaube ausschließlich Holz und Naturstein in Überherrn. Allerdings werde Burg das Thema einbringen, wenn eine Änderung der Friedhofssatzung anstehe. "Passiert ist nichts", bedauert Weirich. "Meine Grabmale sind eine echte Alternative - gerade für diejenigen, die nicht so viel Geld ausgeben können. Das wäre auf jeden Fall besser als verwahrloste Gräber." Für die Gemeinden Saarlouis, Wallerfangen, Schwalbach, Ensdorf und Bous habe er die Zulassung für Corian-Grabmale auf den jeweiligen Friedhöfen erhalten, berichtet Weirich. "Sie werden an einem Grab, das ich gemacht habe, vorbeigehen und nicht feststellen, ob es Granit oder Corian ist", ist er überzeugt. Solche Gräber kosteten weniger als die Hälfte einer Ausführung in Granit. Und Weirich gewährt eine Garantie von 25 Jahren. Inzwischen hat er Gebrauchsmusterschutz in München angemeldet. Weirichs Optimismus ist ungebrochen: "Wir sind ganz neu, es gibt keinen, der sonst solche Grabmale macht." Er hat wieder eine Idee: Bänke aus Corian mit eingebauter Sitzheizung: "für die Raucher, die rausgehen müssen, um zu rauchen". Stellt sich die Frage: Ließen sich die Zuschauerränge eines ganzen Sportstadions mit solchen Sitzen auszustatten? "Warum nicht?", fragt Weirich bündig zurück.Kontakt: Formbau Weirich, Altforweiler, Saarlouiser Straße 12, Telefon (06836) 471488.

Auf einen BlickDer Werkstoff Corian wurde vor über 40 Jahren vom amerikanischen Unternehmen DuPont entwickelt und besteht zu zwei Dritteln aus natürlichen Mineralien, die mit Acryl gebunden sind. Er gilt als lebensmittelecht, langlebig mit umweltfreundlichen Vorteilen, ist in verschiedenen Ausführungen und 100 Farben lieferbar. Corian wird in Platten in Stärken von acht, 13 und 19 Millimetern geliefert. Das Material wird gefräst; mit einem speziellen Kleber werden die Teile zusammengefügt, poliert. Die Übergänge kann man weder sehen noch fühlen. gal

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