Bürgermeisterwahl in Überherrn Jugend, Wohnungen und Verkehr

Überherrn · Die vier Überherrner Bürgermeisterkandidaten stellten sich im Kulturhaus der Podiumsdiskussion.

 Die Bürgermeisterkandidaten stellten sich bei der Podiumsdiskussion in Überherrn vor (von links): Horst Zimmer, Anne Yliniva Hoffmann, Moderator Oliver Hilt, Esther Thilmont und Michael Fetik.

Die Bürgermeisterkandidaten stellten sich bei der Podiumsdiskussion in Überherrn vor (von links): Horst Zimmer, Anne Yliniva Hoffmann, Moderator Oliver Hilt, Esther Thilmont und Michael Fetik.

Foto: Alexandra Broeren

Rund 400 Überherrner verfolgten gespannt ein Rededuell ihrer Bürgermeisterkandidaten im Überherrner Kulturhaus. Moderiert wurde die Runde vom Journalisten Oliver Hilt, der sich bei dieser Gelegenheit als „Überherrner Bub“ outete.

Die drei wichtigsten Dinge aus der Agenda der Kandidaten? „Eine aktive Wirtschaftspolitik fördern, das Straßen und Wegenetz ausbauen und ein lebenswertes Überherrn schaffen“, benannte Michael Fetik, Kandidat der CDU seine Ziele. Grünen-Kandidatin Esther Thilmont wünscht sich zufriedene Menschen in Überherrn, die sich angenommen fühlen: „Von bezahlbarem Wohnraum bis zum einen Jugendclub, eine verschlankte Verwaltung und eine verbesserte Infrastruktur.“ SPD-Kandidatin Anne Yliniva-Hoffmann: Gemeinsam mit Gremien und Verwaltung einen Fahrplan für die Umsetzung neuer Ideen aufstellen. Die Bedürfnisse junger Leute, Familien und Senioren berücksichtigen. Schwerlastverkehr, Siedlungsentwicklung, Dorfökologie, Straßen- und Gehwege-Sanierung und das Schaffen moderner Wohnformen stehen dazu auf ihrer Agenda.

Auch Horst Zimmer, parteiloser Kandidat, wünscht sich ein adäquates Umfeld für junge Familien. Dazu gehört auch die Frage, ob in einigen Jahren die Grundschulen noch ausreichen würden. Durch Modernisierung und Digitalisierung der Verwaltung möchte er ein „Rathaus 2030“  schaffen. Wichtig sei ihm vor allem eine bessere Transparenz der Vorgänge in der Gemeinde und eine Beteiligung aller.

Günther Hild, Ortsvorsteher der Wohnstadt, stellte die konkrete Frage: „Was haben die Bürger der Wohnstadt zu erwarten, wenn einer von Ihnen Bürgermeister wird?“ Horst Zimmer sieht als eines der großen Probleme in der Wohnstadt, dass derzeit alte Gemeinschaften aufbrechen. „Mehr Angebote für Senioren, mehr Seniorensozialarbeit“. Aber letztendlich müssten Ortsräte und Bürger entscheiden, was sie brauchen. Anne Yliniva-Hoffmann nennt die Punkte „Gehwege und Beleuchtung sanieren“ sowie „Möglichkeiten für eine bessere Nahversorgung prüfen“. Auch Esther Thilmont schwebt eine bessere Infrastruktur vor. „Wir sollten den alten und den neuen Teil der Wohnstadt verbinden.“ Aber zunächst gelte es zu schauen, was die Menschen dort überhaupt wollten. Michael Fetik freute sich, dass trotz verbesserter Parkplatzsituation die sehr grüne Wohnstadt nach wie vor grün sei und nannte Gehwege und Beleuchtung, insbesondere im Bereich des Hauses der Jugend. Außerdem müsse man „das Gemeinschaftsgefühl revitalisieren“.

Ob es bei den Kandidaten konkrete Ideen gebe, wie die Vereine unterstützt werden könnten? Esther Thilmont würde Vereine, die Jugendarbeit machen, stärker fördern wollen. „Jugendarbeit kostet Geld, und es steckt viel Ehrenamt drin.“ Anne Yliniva-Hoffmann möchte „ein gutes Klima der Kooperation“ mit Vereinen schaffen und sie bei Problemen unterstützen, seien dies nun neue Datenschutzvorschriften oder die Höhe von Gema-Abgaben. Eine Hilfestellung für die Vereine durch die Gemeinde sei bei vielen Themen unabdingbar, sagte Horst Zimmer.

Diskussionsthemen waren auch die Infrastruktur und die Verkehrssituation in Felsberg. Eine bessere Anbindung an den ÖPNV forderte Michael Fetik. Es sei ein Unding, dass man von Felsberg aus über Saarlouis nach Überherrn fahren müsse.

Dass im Bereich der Infrastruktur in allen Ortsteilen viel getan werden müsse, darüber waren sich die Kandidaten durchaus einig. Viele gute Ideen habe man jetzt entwickelt, so Moderator Oliver Hilt, und er stellte dann die Gretchenfrage: „Meine Damen und Herren, wie wollen Sie das jetzt finanzieren?“

Esther Thilmont setzt auf Sparen und das Geld „geschickter ausgeben“. Außerdem müsse man Fördertöpfe besser ausnutzen. Das Saarland bilde das Schlusslicht beim Abrufen von Fördertöpfen. Michael Fetik merkte an, das Saarland habe es fünf Jahre lang versäumt, Förderungen für Radwege zu beantragen. Fetik möchte einen Mitarbeiter speziell für das Fördermanagement abstellen. Fördergelder seien leider nur ein Aspekt des Themas merkte Horst Zimmer an. Auch auf der Ausgabenseite sei nichts mehr einzusparen. Man müsse an der Einnahmeseite ansetzen, beispielsweise bei vermehrter Unterstützung der Kommunen durch Land und Bund. Hier sei sie optimistisch, sagte Anne Yliniva-Hoffmann. Sie sei sicher, dass nach dem Saarland-Pakt noch weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Kommunen folgen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort