Überherrn verabschiedet Haushalt

Überherrn · Neben der finanziellen Lage diskutierten die Mitglieder des Gemeinderates auch über den Bau von Windkraftanlagen und eines neuen Gesundheitszentrums.

Große finanzielle Sprünge kann die Gemeinde Überherrn zwar auch im Haushaltsjahr 2017 nicht machen, aber der Überherrner Gemeinderat hat nach längerer Diskussion einen genehmigungsfähigen Haushalt für das laufende Jahr 2017 und einen Haushaltssanierungsplan 2017 bis 2020 verabschiedet. Einnahmen in Höhe von 18,6 Millionen Euro stehen dabei Ausgaben von 20,9 Millionen Euro gegenüber, was ein zu erwartendes Defizit von rund 2,4 Millionen Euro ergibt. Verglichen mit dem Defizit des Jahres 2015, das noch rund 3,7 Millionen Euro betragen hat, hat die Gemeinde damit das von der Kommunalaufsicht vorgeschriebene Deckungsziel erreicht.

Das Ziel müsse es allerdings sein, so der neue Fraktionsvorsitzende der CDU und Sprecher der CDU/Linken-Koalition Manuel Speicher, nicht nur einen genehmigungsfähigen, sondern auch einen ausgeglichenen Haushalt zu verabschieden. Kosten müssten dort abgedeckt werden, wo sie entstehen und dürften nicht nach unten an die Gemeinden durchgereicht werden. Das Defizit der Gemeinde Überherrn liege weit unter der Kreisumlage. Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Ralf Cavelius mahnte an, die Finanzausstattung der Gemeinden zu überprüfen: "Auch gemeinsam mit dem Bund". Die Situation sehe zwar desolat aus, "aber bislang haben wir doch viele Projekte gestemmt", sagte Cavelius.

Für Aufregung sorgt derzeit in der Überherrner Wohnstadt ein Bauvorhaben, bei dem an der Ecke Warndtstraße/Corinthweg der Neubau eines Lebens- und Gesundheitszentrums entstehen soll. Im Erd- und Untergeschoss des Neubaues soll auf rund 700 Quadratmetern ein Tagesbetreuungszentrum für demente Menschen sowie medizinische Einrichtungen und einige kleinere Läden für den täglichen Bedarf entstehen. Im Obergeschoss sollen Eigentumswohnungen geschaffen werden, in denen die Möglichkeit zum betreuten Wohnen gegeben werden soll.

Der Neubau ist zum Corithweg hin zweigeschossig geplant, die dritte Etage soll zirka 25 Meter als Penthouse von der bestehenden Bebauung zurück versetzt werden. Durch eine offene Bauweise sollen begrünte Innenhöfe entstehen, um die Wohnqualität und die Kommunikation zwischen Bewohnern, Anwohnern und Besuchern zu fördern.

Nachdem das Projekt bei seiner ersten Präsentation wenig Gegenliebe bei den Anwohnern gefunden hat, hat der Gemeinderat beschlossen, zunächst eine detailliertere Planung anzufordern und dann in eine konkretere Diskussion über das Bauvorhaben zu gehen.

Der Bau der Windkraftanlage "Am Sender/St.Oranna" geht vorwärts. Der Gemeinderat hat den Vertrag mit der Saarbrücker VSE für das Gelände genehmigt sowie einen Kooperationsvertrag zur Gründung einer Betreibergesellschaft "Windpark Überherrn GmbH". Die Vergütung für die Nutzung des Geländes wird variabel vom Ertrag der Anlage abhängig sein. Weiter ausgebaut werden jetzt auch verschiedene Wege und Straßen im Bereich des Kaltbornweges-West (Kaltbornweg, Am Staden, Berti-Thieser-Weg) in Berus. Der Straßenausbau soll bis Ende April fertig gestellt sein.

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