Anna Yliniva-Hoffmann blickt zurück auf 2021 „Die Pandemie wird das kommende Jahr prägen“

Nicht nur Corona beschäftigte Überherrns Bürgermeisterin 2021 stark. Für 2022 hofft sie auf ein Ende der Pandemie in der Gemeinde.

 Bürgermeisterin Anne Yliniva-Hoffmann

Bürgermeisterin Anne Yliniva-Hoffmann

Foto: Michael Büch

Frau Yliniva-Hoffmann, Was waren im Rückblick auf 2021 die drei Themen, die das Leben in Überherrn am meisten bestimmt haben?

Anne Yliniva-Hoffmann Die geplante Ansiedlung der Batteriezellfabrik SVolt und die damit verbundene Erschließung des Linslerfeldes als Industriegebiet ist ein Thema, das uns in der Gemeinde insgesamt sehr beschäftigt hat und auch weiterhin beschäftigen wird. Die Verwaltung und die Gremien haben ein komplexes Verfahren begonnen, in dessen Rahmen die Umsetzbarkeit des Vorhabens in unserer Gemeinde geprüft wird. Auch die Bürgerinnen und Bürger interessieren sich sehr für diese Ansiedlung, die weit über die Gemeindegrenzen hinaus Bedeutung hat. Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Süd hat Anfang 2021 begonnen und ist im Laufe des Jahres sehr gut vorangeschritten. Der Rohbau steht und lässt schon deutlich erkennen, dass unser Löschbezirk Süd hier ein Gebäude erhalten wird, das den modernen räumlichen und technischen Ansprüchen gerecht wird. Ende 2020 hat der Gemeinderat beschlossen, für die Gemeinde Überherrn ein Radwegekonzept zu entwickeln. Das haben wir im Jahr 2021 unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger im „Bottom-up-Prinzip“ – durch die HTW wissenschaftlich begleitet und durch ein ehrenamtliches Expertenteam geleitet – umgesetzt. Das Konzept wurde mir im November übergeben und wird Anfang 2022 dem Gemeinderat und nachfolgend der Öffentlichkeit vorgestellt.

Was wird Ihnen persönlich von 2021 besonders in Erinnerung bleiben, worauf sind Sie stolz?

Yliniva-Hoffmann Im Jahr 2021 wurde die ehemalige Sendehalle Europe 1 in Berus durch die Bundesingenieurkammer als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ ausgezeichnet. Die fand in einem feierlichen Rahmen mit großer, landesweiter Wahrnehmung statt. Darauf sind wir als Kommune sehr stolz, da sich „unser Sender“ nun in eine Reihe von bislang nur 28 bedeutsamen Bauwerken in ganz Deutschland gesellen darf.

Wie, denken Sie, wird die Corona-Pandemie im kommenden Jahr das Leben in Überherrn beeinflussen? Was hat sich in zwei Jahren Pandemie schon recht gut eingespielt im alltäglichen Umgang mit Corona?

Yliniva-Hoffmann Die Corona-Pandemie wird das öffentliche Leben – so steht es zumindest aktuell zu befürchten – auch im kommenden Jahr prägen. Vereine, Veranstaltungen, Kultur, Gastronomie, Begegnungen aller Art und die meisten Lebensbereiche werden weiterhin den Corona-Regeln unterliegen. Ich hoffe dennoch, dass der Zusammenhalt und das Durchhaltevermögen der Bürgerinnen und Bürger, trotz der langen Zeit, weiter anhält und wir gemeinsam gestärkt aus der Pandemie herausgehen. Die Hygiene- und Abstandsregeln und das Tragen der Maske bei Zusammenkünften sind mittlerweile verinnerlichte und fast schon routinierte Verhaltensweisen. Hinweise darauf sind nur selten erforderlich.

Was sind Ihrer Meinung nach die drei größten Projekte für 2022 in Überherrn?

Yliniva-Hoffmann Im kommenden Jahr beginnt der Bau des neuen Kindergartens in Bisten, den wir aufgrund der sehr hohen Nachfrage nach Kindergarten- und Krippenplätzen dringend benötigen. Auch der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses für den Löschbezirk Altforweiler ist eine sehr wichtige Maßnahme, da der bauliche Zustand und die beengten Verhältnisse im bestehenden FWGH den Bedarfen nicht mehr entspricht. Darüber hinaus steht die Errichtung eines neuen Dorfgemeinschaftshauses, ebenfalls in Altforweiler, an. Basierend auf dem Radwegekonzept möchten wir auch in dessen Umsetzung gehen, um so das (Alltags-)Radfahren attraktiver und sicherer zu gestalten.

Was wünschen Sie sich, Ende 2022 als die schönsten Ereignisse und Erlebnisse des Jahres in Überherrn berichten zu dürfen?

Yliniva-Hoffmann Wir haben uns im Dezember 2021 für die Weiterentwicklung der ehemaligen Sendehalle in Berus um eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ beworben. Ziel ist, eine tragfähige und zukunftsfeste Nutzung des Senders zu entwickeln und das Bauwerk auch für nachfolgende Generationen zu sichern. Ich wünsche mir daher, Ende 2022 feststellen zu dürfen, dass unsere Bewerbung erfolgreich war und wir eine entsprechende Bundesförderung erhalten werden. Die Eröffnung des Radwegs „Auf den Spuren der Linie 9“, zwischen Saarlouis und Creutzwald, für das die Gemeinde eine Förderung des Umweltministeriums erhält, ist ein wichtiges Ziel für 2022. Außerdem möchte ich Ende nächsten Jahres über schöne Feste, Zusammenkünfte und Veranstaltungen berichten können, die nicht von Corona überschattet, beziehungsweise durch die Pandemie verhindert wurden. Die schönste Erkenntnis für 2022 wäre: „Wir haben Corona besiegt!“

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