Tischtennis-Oberliga Ein packender Krimi - leider ohne Zuschauer

Heusweiler · In der Tischtennis-Oberliga spielen in dieser Saison nur zwei Saar-Teams: Heusweiler und Berus. Bereits am ersten Spieltag trafen die beiden Aufsteiger aufeinander - und boten eine packende Partie.

 Andreas Haas vom TTC Berus sicherte sich den Sieg in einem packenden-Fünsatz-Krimi.

Andreas Haas vom TTC Berus sicherte sich den Sieg in einem packenden-Fünsatz-Krimi.

Foto: Heiko Lehmann

Es war Werbung für den saarländischen Tischtennissport – und keiner hat sie gesehen. Zum Auftakt der Tischtennis-Saison standen sich am Sonntag in der Oberliga die beiden einzigen Saar-Vertreter, die DJK Heusweiler und der TTC Berus, gegenüber. Wegen des Coronavirus musste das Spiel ohne Zuschauer ausgetragen werden. „Normalerweise kommen bis zu 30 Leute zu unseren Spielen. Da unsere Halle aber ziemlich klein ist, können wir zurzeit keine Zuschauer zulassen. Es ist schade, aber wir sind froh, dass wir wieder spielen dürfen“, sagt Jürgen Braun von der DJK Heusweiler.

Die beiden saarländischen Aufsteiger lieferten sich von Beginn an einen packenden Kampf, wobei Heusweiler zunächst die Nase vorn hatte. Nach sechs von zwölf Einzeln führte die DJK mit 5:1. Der Deutsche Tischtennisbund hat vor zwei Wochen entschieden, dass aufgrund der Hygieneregeln in dieser Saison in den Bundesklassen keine Doppel gespielt werden dürfen. Der Saarländische Tischtennisbund hat sofort reagiert und ebenfalls alle Doppel gestrichen. „Es ist eine gute Entscheidung. Auf die vier Doppel können wir auch verzichten. Es gibt im Tischtennis keine reinen Doppelspezialisten“, meinte Andreas Haas vom TTC Berus.

Haas und der Heusweiler Dennis Fischer lieferten sich im zehnten Spiel des Tages einen richtigen Krimi. Zu diesem Zeitpunkt stand es nach einer starken Aufholjagd der Beruser nur noch 5:4 aus Sicht von Heusweiler. Während Haas unmittelbar nach jedem Aufschlag in den Angriffsmodus schaltete und einen Topspin nach dem anderen über das Netz zog, stand Fischer in aller Seelenruhe an der Platte und blockte die Bälle gezielt nach links und rechts. Der fünfte Satz musste letztlich die Entscheidung bringen, und hier setzte sich Offensivspieler Haas mit 11:4 durch. „Solche Spiele können durch Kleinigkeiten entschieden werden. Es hat Spaß gemacht, endlich wieder an der Platte zu stehen“, sagte Haas nach dem Spiel.

 Dennis Komarek von der DJK Heusweiler steuerte einen Punkt zum 6:6 im Saarderby gegen den TTC Berus bei.

Dennis Komarek von der DJK Heusweiler steuerte einen Punkt zum 6:6 im Saarderby gegen den TTC Berus bei.

Foto: Heiko Lehmann

An der zweiten Platte sah es derweil nach einem deutlichen Sieg für den Beruser Patrick Kurz aus. Er führte gegen Dennis Komarek schon 2:0 nach Sätzen und 8:1 im dritten Satz. Doch Komarek drehte noch einmal auf, holte sich mit 12:10 den dritten Satz. „Im Tischtennis kann alles sehr schnell gehen, Spiele können sich jederzeit drehen“, sagte Kurz, der sich den vierten Satz mit 11:8 schnappte und die Beruser mit 6:5 in Führung brachte. Genau so spannend und hochklassig verlief das letzte Spiel, in dem sich DJK-Akteur Matthias Knopf gegen Michael Czarny mit 3:2 durchsetzte und den Punkt für Heusweiler zum 6:6-Endstand holte.

Das Saisonziel der beiden saarländischen Mannschaften ist der Klassenerhalt. Während die anderen Teams in der Liga ihre Mannschaften zum Teil auch mit ausländischen Spielern zusammenkaufen, spielen die Saarländer nur mit eigenem Personal.

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