Leser-Reporter „Solche Verunreinigungen ziehen Ratten an“

Altforweiler · Leserreporter Manfred Brand klagt über Lkw-Fahrer, die bei ihrer Rast viel Müll hinterlassen.

 Müll liegt deutlich sichtbar entlang der Straße, an der viele Lkw-Fahrer übernachten.

Müll liegt deutlich sichtbar entlang der Straße, an der viele Lkw-Fahrer übernachten.

Foto: Manfred Brandt

Manfred Brandt stinkt es gewaltig. Seit Jahren, sagt er, streitet er mit der Verwaltung der Gemeinde Überherrn. Der Grund: Die seiner Meinung nach „unhaltbaren Zustände“ in seinem Wohn­umfeld. Zusammen mit seiner Frau wohnt Brandt in der Comotorstraße 25 in Altforweiler. Anfänglich hat sich das Paar, wie er betont, dort rundum wohlgefühlt. Doch schon seit vielen Jahren stört das Ehepaar die vielen Lkw, die in der Straße parken, meist Motor mit Kühlung oder Heizung, je nach Witterung, laufen lassen und diesen Ort vermehrt gerne als Übernachtungsmöglichkeit nutzen.

Vor einiger Zeit hat Brandt, wie er sagt, eine Interessengemeinschaft gegründet, hat mehrfach beim Bürgermeister vorgesprochen, doch passiert sei, außer dem Aufstellen des Schildes, dass die Fahrer den Motor beim Parken abstellen sollen, nichts. Doch selbst daran, sagt er, hält sich kaum jemand. „Ich gehe raus und rede mit den Fahrern, manche sind einsichtig, andere nicht.“

Eskaliert ist die Situation in den vergangenen Wochen, als, wie Brandt erzählt, besonders viele Lkw-Fahrer in der Comotorstraße übernachtet haben. Manfred Brand hat Bilder gemacht von Kothaufen, die mit Schmeißfliegen übersät sind, von überquellenden Mülleimern, in denen Altöl entsorgt wurde und von jeder Menge Müll und Unrat insbesondere im Bereich unterhalb des Hundedressurplatzes. „Solche Verunreinigungen ziehen Ratten an, das ist ein Zustand der nicht mehr tragbar ist“, sagt er.

Damit die Lkw nicht direkt vor seinem Wohnzimmerfenster parken, greift er mittlerweile zur Selbsthilfe, parkt seinen eigenen Pkw davor. „Vor allem fordere ich die Verwaltung auf, dass wir hier in der Straße endlich ein Parkverbot bekommen“, erklärt er. Davon verspricht sich das Paar, dass damit auch die Verunreinigungen sowie die Lärm- und Abgasbelästigung aufhören werden.

„Manfred Brandt hat in seinem Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung einen ganz wichtigen Umstand nicht aufgeführt. Die Comotorstraße liegt in einem Industriegebiet. Dort sind nur gewerbliche Betriebe mit genehmigten Hausmeisterwohnungen zulässig. Dort gibt es andere Umweltbelästigungen als in einem Wohngebiet“, erklärt hierzu Roland Weyer, Leiter der Ortspolizeibehörde Überherrn. Es sei, so betont er, auch keine Interessengemeinschaft gegründet worden, Manfred Brandt habe Unterschriften von den ansässigen Firmen gesammelt. Dennoch wurde ein Gesprächstermin mit den im Industriegebiet Häsfeld ansässigen Firmen vereinbart und über mögliche Maßnahmen gesprochen.

„Dort parkende Lkw waren keine Lieferanten der dort ansässigen Firmen und suchten dort nur Parkmöglichkeiten“, sagt Weyer. Das sei ein Problem, das deutschlandweit auch in Wohngebieten zu finden ist. „Die Gemeinde Überherrn hat die Entscheidung, dort kein Halteverbot für Lkw anzuordnen, deshalb getroffen, weil das Problem sonst in die anliegenden Wohngebiete verdrängt würde“, erläutert Weyer. Diese Entscheidung, betont er, wurde Brandt mitgeteilt. Daraufhin reichte dieser beim Landkreis Saarlouis Beschwerde zu dieser Entscheidung ein. „Die Kreispolizeibehörde hat Brandt mitgeteilt, dass an der Entscheidung der Gemeinde Überherrn nichts zu bemängeln ist“, sagt der Amtsleiter.

 Auch hier sind die Spuren des „Lagerlebens“ gut zu sehen.

Auch hier sind die Spuren des „Lagerlebens“ gut zu sehen.

Foto: Manfred Brandt
 Manfred Brandt ärgert sich über die zunehmende Vermüllung.

Manfred Brandt ärgert sich über die zunehmende Vermüllung.

Foto: Manfred Brandt

Von Ratten, erklärt Weyer, habe er noch nichts gehört, es gäbe keine Meldung. „Die von der Gemeinde aufgestellten Mülleimer werden wöchentlich durch den Gemeindebauhof entleert. Im Übrigen bestreift unser Ordnungsamt regelmäßig auch an Wochenenden die Comotorstraße und hat seit geraumer Zeit keine Missstände mehr festgestellt“, erklärt der Leiter der Behörde.

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