Salz schmilzt nicht nur auf den Straßen

Kreis Saarlouis. Der Winter hält das Land weiter in seinem Bann. Schneefall und Eisregen machten einen fast pausenlosen Einsatz des Fuhrparks der Bauhöfe im Landkreis notwendig. Mit der Folge: das Streugut wird knapp. Manche Salzsilos sind (fast) leer

Kreis Saarlouis. Der Winter hält das Land weiter in seinem Bann. Schneefall und Eisregen machten einen fast pausenlosen Einsatz des Fuhrparks der Bauhöfe im Landkreis notwendig. Mit der Folge: das Streugut wird knapp. Manche Salzsilos sind (fast) leer. Eine Umfrage der Saarbrücker Zeitung in den 13 Kommunen des Kreises zeigte, dass vielerorts nur noch an kritischen Stellen gestreut wird. Die Gemeinden sind dazu übergegangen, abstumpfende Materialien wie Feinsplitt zu verwenden.

In Saarlouis ist noch ein Salzsilo mit 140 Tonnen gefüllt. In der Stadt wurden aber bereits 300 Tonnen auf die Straßen gebracht. Manfred Biehler, stellvertretender Betriebshofleiter, erklärt, dass überlegt wird, Splitt einzulagern, um damit an weniger gefährlichen Stellen zu streuen. Die Nachbarstadt Dillingen hat fast kein Salz mehr. "Wir gehen sehr, sehr, sehr sparsam mit unseren Vorräten um", so Rolf Bartholme. "Wir müssen wahrscheinlich bis März warten, bis eine neue Lieferung kommt." Nur an wichtigen Stellen, wie Krankenhaus, Schulen, Bushaltestellen, wird noch gestreut. In Lebach ist das Salzlager ebenfalls fast leer. Rudolf Karts vom Bauhof weist darauf hin, dass bis auf weiteres nur noch die wichtigsten Steigungen, Einmündungen und stadteigene Verbindungsstraßen gestreut werden. Die mechanische Schneeräumung erfolge allerdings auch weiterhin.

In Rehlingen-Siersburg werden die Salzvorräte noch für vier Tage reichen, erklärt Verwaltungschef Martin Silvanus. Die Gemeinde Schmelz hat noch Salz. "Wir hoffen, dass es ausreicht." Bernd Henigfeld ist optimistisch, denn die Gemeinde verfügt mit vier Silos über eine gute Vorratshaltung, außerdem kann sie schnell auf Feinsplitt zurückgreifen, der in dem nahegelegenen Steinbruch gewonnen wird. Zwei bis drei Tage reicht das Salz noch in Nalbach, sagt Dieter Kallenborn. Seit drei Wochen wartet die Gemeinde auf Nachlieferung. Abstumpfende Mittel sind ausreichend vorhanden.

Ensdorf und Schwalbach haben ein gemeinsames Lager. Aber auch sie müssen sich einschränken. Bei sparsamem Verbrauch reicht es noch 14 Tage. Aus dem Schwalbacher Rathaus erklärt Bauamtsleiter Hans-Jürgen Woll: "Wir haben vor drei Wochen noch zwei große Sattelzüge Streusalz gekauft."

Der Nachbargemeinde Bous haben sie bereits ausgeholfen. Deren Bürgermeister Stefan Louis: "Wir werden jetzt vorrangig nur an verkehrswichtigen Punkten streuen."

Auch Wallerfangen muss sparsam mit Streusalz umgehen. Bauamtsleiter Ingolf Caspar: "Wir haben sehr knappe Vorräte." Eng wird's auch in Überherrn. Bauamtsleiter Rainer Schneider: "Wir müssen wahrscheinlich zum Wochenende weniger streuen." Über einen kleinen Vorrat verfügt noch die Gemeinde Wadgassen, heißt es aus dem Bauamt.

Auch in Saarwellingen, berichtet Wolfgang Sauer, sind die Vorräte fast aufgebraucht. "Vorrang haben Fußwege, öffentliche Plätze, Steilstrecken und Kreuzungsbereiche in verkehrswichtigen Straßenabschnitten."

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