Bundesverdienstmedaille für Petra Jenal Mit Pferd und Herz im Einsatz für Kinder mit Behinderung

Überherrn · Petra Jenal setzt sich seit Jahren im Bereich der Reittherapie ein. Nun erhielt die Vereinsvorsitzende aus Überherrn auch von höchster Stelle aus Berlin dafür Anerkennung.

 Zeigt sich sichtbar gerührt über so viel Anerkennung: Die Reittherapeutin Petra Jenal wurde vor kurzem mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.

Zeigt sich sichtbar gerührt über so viel Anerkennung: Die Reittherapeutin Petra Jenal wurde vor kurzem mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.

Foto: BeckerBredel

Petra Jenal aus Ensdorf erhielt am vergangenen Donnerstag die Bundesverdienstmedaille von Sozialministerin Monika Bachmann. Damit würdigte die Ministerin das jahrelange ehrenamtliche Engagement der 59-Jährigen.

Die Verleihung fand in den Räumlichkeiten des Fördervereins therapeutisches Reiten „Ehrensache“ in Überherrn statt, dessen erste Vorsitzende Petra Jenal ist. Sie selbst gründete den Verein 2010. „Ehrensache“ bietet therapeutisches Reiten – auch Hippotherapie genannt – für behinderte Menschen. Auf dem Pferd können Menschen mit Krankheiten und Behinderung eine organische Nachahmung der natürlichen Gehbewegung spüren. Durch den Aufbau von Vertrauen und emotionaler Verbindung zum Tier, wird den Menschen zudem im Umgang mit Alltagssituationen geholfen. Emotionale Störungen, Verhaltensauffälligkeiten, Autoaggressionen oder vermindertes Selbstbewusstsein können so über die Therapie behandelt werden.

„Unglaublich, was in den vergangenen elf Jahren aus dem Verein Ehrensache entstanden ist“

Der Förderverein hat sich zum Ziel gesetzt, solchen Reittherapien mehr Bekanntheit zu verschaffen, sie zu fördern und sie jungen Menschen mit Behinderung zu finanzieren, die sich diese Form der Krankengymnastik nicht leisten können. Der Verein finanziert zudem Ausrüstungsmaterial für Pferd und Reiter, oder Sonderanschaffungen, wie Hebelifte, um das Aufsteigen auf das Pferd zu erleichtern.

 Stammen mit Ausnahme der Bundesverdienstmedaille alle aus dem Saarland (von links): Landrat Patrick Lauer, Sozialministerin Monika Bachmann, die nun ausgezeichnete Petra Jenal und Umweltminister Reinhold Jost.

Stammen mit Ausnahme der Bundesverdienstmedaille alle aus dem Saarland (von links): Landrat Patrick Lauer, Sozialministerin Monika Bachmann, die nun ausgezeichnete Petra Jenal und Umweltminister Reinhold Jost.

Foto: BeckerBredel

Petra Jenal ist selbst Pferdebesitzerin und Reiterin und bemerkte die positive Wirkung der Reittherapie auf behinderte Menschen. Sie setzte es sich zum Ziel, diese Erfahrung möglichst vielen Menschen zu ermöglichen. „Es ist unglaublich, was in den vergangenen elf Jahren aus dem Verein Ehrensache entstanden ist“, sagte Ministerin Bachmann in ihrer Rede.

Vorbildliches Engagement

„Dank Frau Jenals unerschütterlichem Einsatz und der Unterstützung zahlreicher Freunde und privater Spender, besitzt der Verein heute acht eigene Therapiepferde. Sechs ausgebildete Therapeutinnen und Pferdeführerinnen betreuen mit Frau Jenal zahlreiche Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Wir alle haben Petra Jenal unfassbar viel zu verdanken“, erklärte Monika Bachmann weiter.

Das Engagement von Petra Jenal sei vorbildlich für Menschen, die in unserer Gesellschaft oft außen vor bleiben. „Sie schafft öffentliches Bewusstsein, bietet kostenlose Therapiemöglichkeiten, die Möglichkeit einer Gruppe anzugehören, einem Hobby nachzugehen und neue Erfahrungen zu sammeln.“ Petra Jenal freute sich sehr über die Anerkennung ihrer Arbeit und die damit verbundene Auszeichnung. „Ich nehme die Medaille stellvertretend für mein ganzes Team entgegen“, sagte sie bei der Verleihung stolz.

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