Regierungssturz nach Superwahljahr

Wallerfangen/Differten/Bous/Überherrn. Grimmige Kälte, Schneeflocken und eisiger Wind, der um das fest verschlossene Wallerfanger Rathaus pfiff konnten die Narren am Donnerstag nicht vom Marsch auf den Sitz der örtlichen Verwaltung abhalten. Nicht weniger als 17 Gruppen und Wagen zogen mit Musik und guter Laune über die Hauptstraße

Wallerfangen/Differten/Bous/Überherrn. Grimmige Kälte, Schneeflocken und eisiger Wind, der um das fest verschlossene Wallerfanger Rathaus pfiff konnten die Narren am Donnerstag nicht vom Marsch auf den Sitz der örtlichen Verwaltung abhalten. Nicht weniger als 17 Gruppen und Wagen zogen mit Musik und guter Laune über die Hauptstraße. Angeführt von den Neimerdern und ihrer Präsidentin Ruth Ackermann folgten die Hippiemädchen vom TuS Wallerfangen, ein Boot wilder Wikinger der Neimerder, die Hexen von "Kaltnaggisch" und mehrere Gruppen vom SV Wallerfangen. Passend zur WM in Südafrika führten die Sportler einen Zug nach Afrika, komplett mit Schlaf- und Speisewagen, ein Luftschloss und einen Elefantenwagen mit Giraffe auf dem Anhänger mit. Am Rathaus angekommen mussten die Angreifer feststellen, dass ihnen Bürgermeister Wolfgang Wiltz in den Urlaub entkommen war. Stattdessen verteidigten der Erste Beigeordnete Horst Trenz im Römergewand und Ortsvorsteher Hans Joachim Lariviere als Cowboy das Rathaus. Doch sie unterlagen am Ende den Narren. Ortsrat ohne Chance"Einer für alle, alle für einen": Mit diesem Motto wollten sich die Differter Ortsratsleute um ihren Boss Erich I. scharen, um der Degradierung durch die Peikler-Narren zu entgehen. Sie verschanzten sich in der als uneinnehmbar geltenden Grundschule in der "Straße des friedlichen Hofes". Aber als die Angreifer unter Elferratspräsident Erich Meyer vom in Richtung Schule gezogen, ließ lautstarkes Tamtam des Ensembles "Schrecklich" die Schulinsassen früh erahnen, dass ihre Chance, ungeschoren davonzukommen, gegen Null tendierte. Zaghafte Friedensverhandlungen mit kümmerlichen Versprechen liefen ins Leere. Vorsitzender Michael Klinkert räucherte die Schulbesatzer noch gründlich ein. Dann war's um sie geschehen. Unter dem Jubel der Narren wurden die "armen Kerle" in den Schandkarren verfrachtet. In der Bisttal-Narrhalla gab es zu Ehren dieser Fetten-Donnerstag-Großtat ein buntes Treiben. Stefan stürzt StefanFür die tollen Tage hat Bous einen neuen Regenten, nachdem Bürgermeister Stefan Louis am Fetten Donnerstag beim Sturm auf den Petri-Hof von den närrischen Heerscharen entmachtet worden war. Dieser Wechsel dürfte jedoch kaum auffallen, weil der neue Herrscher auch Stefan heißt. Der Bouser Prinz hatte zusammen mit seiner Prinzessin Claudia keine Mühe, den als Korsar getarnten Verwaltungschef aus seiner Fluchtresidenz zu treiben - zumal sie Verstärkung von dem Schwalbacher Prinzenpaar Jürgen und Sabine sowie von den Bouser Kinderprinzenpaaren Joshua und Juliane (Kindergarten St. Raphael), Kim und Franzi (freiwillige Ganztagsschule) und von Tom und Charlotte (Bouser Kinderhaus), hatten. Rainer Laschett hatte auf dem Weg vom Marktplatz zum Petri-Hof seine närrischen Truppen formiert, so dass Bürgermeister Louis schnell die Segel strich, um mit der KG Hampitania, dem Turnverein und dem Musikverein Fastnacht zu feiern. Feier beendet WiderstandPrinz Markus II. und Prinzessin Katharina stürmten mit ihrem Narrengefolge das Überherrner Rathaus von Bürgermeister Thomas Burg, der sich nur noch verbal zur Wehr setzen konnte. Der Karnevalverein Iwwerzwerch von Überherrn war wieder einmal in der Übermacht und da half auch kein Betteln oder Flehen von Burg. Seine Mannen waren hoffnungslos in der Unterzahl und verloren. Während Burg versuchte, sich zu erwehren, saßen seine Mitarbeiter in der Rathausspelunke und genossen die Wärme und den alkoholische Getränke. So musste Burg das Rathaus und die Kassen samt Schlüssel den Narren übergeben.

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