Pferdeflüsterin macht Pferd zu neuem besten Freund des Menschen

Überherrn · Vertrauen und Ruhe sind die wichtigsten Faktoren bei der Verständigung zwischen Pferd und Reiter. Susanne Lohas führte 100 Zuschauer in die Methode „Horse in Balance“ ein. Dabei spielen feine Signale eine große Rolle.

 Susanne Lohas zeigte, wie gut non-verbale Kommunikation mit dem Pferd über feinste Signale funktioniert. Foto: Christina Schneider

Susanne Lohas zeigte, wie gut non-verbale Kommunikation mit dem Pferd über feinste Signale funktioniert. Foto: Christina Schneider

Foto: Christina Schneider

Wie von Zauberhand geführt bewegen sich die beiden durch die Reithalle. Keine Trense und kein Sattel - trotzdem trägt das Pferd seine Reiterin willig Runde für Runde am begeisterten Publikum vorbei. Ob Schritt, Trab oder Galopp, es bewegt sich so schnell oder langsam wie Susanne Lohas, die entspannt auf seinem Rücken sitzt, dies möchte. Dabei sind die Hilfen so fein, dass man sie kaum sehen kann. Lediglich ein feiner Riemen, den das Pferd um den Hals trägt, und zwei kurze Stöckchen, die zum Antippen des Vierbeiners dienen, belegen, dass dieser Ritt nichts mit Zauberei zu tun hat.

Es geht vielmehr um eine besondere Art der Verständigung, um non-verbale Kommunikation zwischen Zwei- und Vierbeinern. Lohas reitet ihr Pferd nicht nur vorwärts, rückwärts und seitwärts, sie versammelt es sogar, lässt es auf der Stelle piaffieren und zeigt weitere Lektionen aus der hohen Dressur - für die meisten Reiter selbst mit Sattel und Trense ein unerreichbares Ziel. Aber ohne? Wie geht das?

Richtige Kommunikation

Um dieses Geheimnis und andere rund um die Verständigung mit dem Pferd ging es am Freitag auf dem Linslerhof. Susanne Lohas, Expertin auf dem Gebiet der non-verbalen Kommunikation zwischen Pferd und Reiter, führte insgesamt 100 Interessierten in ihre Methode "Horse in Balance" ein. "Wir haben vor Ort die Jahrestagung für den Vorstand des DKTHR und seine Landesbeauftragten ausgerichtet. Um den Gästen einen besonderen Rahmen zu bieten, war Susanne Lohas als Referentin eingeladen. Da ihre Arbeitsweise mit Pferden eine gute Basis für den Reitsport insgesamt sein kann und solche Alternativ-Methoden beliebt sind, haben wir die Veranstaltung dann öffentlich zugänglich gemacht", sagte Jan Holger Holtschmit, Chef des DKTHR (Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten ).

Lohas, selbst in mehreren Reitsparten ausgebildet, hat die Essenz ihrer Erfahrungen auf einen Nenner gebracht: "Horse in Balance". Dank ihrer Methode verständigt sie sich mit dem Pferd über feinste Signale. "Das funktioniert unter dem Reiter wie auch am Boden. Man muss nur die Natur und die Psychologie des Pferdes in das Training einbeziehen", sagt Lohas, die regelmäßig Kurse anbietet.

"Die Harmonie zwischen den Zwei- und Vierbeinern ist toll. Ich will zum Beispiel mein Pferd auch dadurch beruhigen können, dass ich ihm nur die Hand auf seine Mähne lege", sagte Zuschauerin Ina Walter begeistert.

Vertrauen ist das Wichtigste

Um alle Ausbildungsgrade vom Führen am Halfter bis zum Reiten ohne Trense zu zeigen, hatte Lohas gleich mehrere ihrer zwei- und vierbeinigen Schützlinge dabei. Sie demonstrierten, dass mit Ruhe, Vertrauen und Spaß alle Situationen zu meistern sind. Ob Regenschirm, Plane oder Hänger - für diese Pferde kein Problem. Sie folgten ihrem Menschen auf Schritt und Tritt, legten sich auf Kommando hin, stiegen senkrecht in die Luft, sprangen frei über ein Hindernis und streckten die Vorderbeine in die Luft, um es ihrem Menschen nachzutun. Das Publikum war fasziniert.

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