Per Beinfeger auf die Matte gelegt

Bisten · Mit vollem Körperkontakt, aber immer fair und diszipliniert kämpften die besten Enshin-Karateka in Bisten um deutsche Meistertitel. Der gastgebende Verein Kempo-Kai Überherrn war sehr erfolgreich.

 Der Überherrner Max Lymer (re.) unterlag im Finale der Altersklasse bis sechs Jahre dem Freiburger Felix Tscherpy. Foto: ruppenthal

Der Überherrner Max Lymer (re.) unterlag im Finale der Altersklasse bis sechs Jahre dem Freiburger Felix Tscherpy. Foto: ruppenthal

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Zack, zack, zack. Die Schlagkombination saß. Der Tritt an den Kopf der Gegnerin ist auch nicht ohne. Er bringt Julia Knauth von Kempo-Kai Überherrn kürzlich in der Bistener Adolf-Collet-Halle den dritten Punkt. Kurz vor Ende der zweiten und letzten Runde ist das Halbfinale bei der deutschen Meisterschaft im Enshin-Karate quasi entschieden. Zu Beginn des Vollkontakt-Duells hatten sich die Titelverteidigerin und ihre Clubkameradin Nina König gegenseitig mit Tritten und Schlägen eingedeckt und vor etwa 100 Zuschauern einen offenen Kampf geliefert. Knauths bessere Griffe und Würfe - Elemente, die beim normalen Karate fehlen - machten den Unterschied aus. "Ich konnte meine Gegnerin drei Mal mit einem Beinfeger auf die Matte legen. Mit Sabaki, der Kern-Strategie von Enshin-Karate", erzählt Knauth nach ihrem Sieg.

Beim Sabaki-Stil wird die Kraft und Energie des Gegners mittels kreisender Bewegungen gegen ihn selbst verwendet. Angriffe und Schläge werden in einen Gegenangriff verwandelt. Anders als beim normalen Karate stoppen Kämpfer ihre Schläge nicht vor dem Gegner ab, sondern ziehen Tritte oder Schläge durch. "Das ist Vollkontakt. Wir dürfen allerdings nicht ins Gesicht oder frontal ans Knie und in den Unterleib schlagen oder treten", betont Michael Kelkel vom Ausrichter Kempo-Kai Überherrn.

Der Überherrner Maurice Lutz holte sich im vereinsinternen Finale gegen Felix Schmidt (Jungen bis 15 Jahre) den deutschen Meistertitel. Sein Trainer ist Marius Max, der bei der Weltmeisterschaft in den USA jüngst bis ins Viertelfinale kam. "Ich habe mich dort verletzt, kann heute nicht starten", bedauert er sein Fehlen bei der von seinem Club ausgetragenen deutschen Meisterschaft mit 60 Teilnehmern. Die wurde vom Dojo Freiburg dominiert. Die deutsche Enshin-Hochburg sammelte sechs Titel. Kempo-Kai Überherrn holte zwei Titel. Der Final-Sieg von Laura Hagenburg gegen Titelverteidigerin Knauth war eine Überraschung.

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Auf einen BlickBeste Platzierungen des Ausrichters Kempo-Kai Überherrn bei der deutschen Meisterschaft (Kumite/Kampf): 2. Hendrik Geimer (Kinder bis 5 Jahre); 2. Max Lymer (bis 6 Jahre); 2. Cedric Wiltz (bis 9 Jahre); 3. Marcel Lux (bis 12 Jahre); 1. Maurice Lux (bis 15 Jahre); 2. Caroline Becker (Mädchen bis 11 Jahre); 2. Johanna Kiefer (Juniorinnen bis 17 Jahre); 1. Laura Hagenburg (Frauen); 2. Luca Schwingel (Junioren bis 17 Jahre); 4. Andreas Schneider (Männer Leichtgewicht ); 3. Alexander Ickes (Männer Schwergewicht). ros

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