Party bis in den frühen MorgenWas macht den Charme der Ortsteile aus?

Friedrichweiler. Bemalte Benzinfässer stehen im Festzelt am Dorfgemeinschaftshaus. "Die sind gut zwanzig Jahre alt", sagt Hans-Günter Strömich vom SV am Mittag. Etwa genau so lange ist er schon dabei, bei einem der ältesten und größten Feste dieser Art in der Region. Mit um die 300 Leuten habe es mal angefangen, damals noch im alten Dorfsaal

 Ein halbes Dutzend mit viel Spaß an der Hexennacht-Disko des SV Friedrichweiler; (v.l.) Philine, Markus, Sascha, Lars, Susi und nochmal Lars. Foto: Johannes A. Bodwing

Ein halbes Dutzend mit viel Spaß an der Hexennacht-Disko des SV Friedrichweiler; (v.l.) Philine, Markus, Sascha, Lars, Susi und nochmal Lars. Foto: Johannes A. Bodwing

Friedrichweiler. Bemalte Benzinfässer stehen im Festzelt am Dorfgemeinschaftshaus. "Die sind gut zwanzig Jahre alt", sagt Hans-Günter Strömich vom SV am Mittag. Etwa genau so lange ist er schon dabei, bei einem der ältesten und größten Feste dieser Art in der Region. Mit um die 300 Leuten habe es mal angefangen, damals noch im alten Dorfsaal. Nach rund zehn Jahren war kurzzeitig der Sportplatz Veranstaltungsort, seit gut zehn Jahren ist es der Platz vor der ehemaligen Grundschule. Und dort liefen wieder mal eine Woche lang die Vorbereitungen. "Wir haben das Zelt einfach über die Grillhütte hinweg aufgebaut", heißt es. Mit Lichterketten waren die Holzpfosten umwickelt, unter der Decke hing eine spiegelnde Diskokugel.

"Woher?" "Aus Sprengen." Marius hockt gegen 23 Uhr rittlings auf einer langen Bierbank, die Worte gehen im wummernden Technosound unter. Nochmal nachfragen, jetzt noch lauter. Zum zweiten Mal sei er da, Kollegen hätten ihn mitgenommen. Und es sei hier "relativ cool". "Wie kommst du wieder nach Hause?" Unbeschwert gehen die Schultern hoch. "Keine Ahnung."

Die Männer an CDs und Mischpult sind vom SV Friedrichweiler. Um die 40 Leute hat der Verein im Einsatz, an Theken, Kasse und für das, was so anfällt bei einer solchen Veranstaltung. Dazu kommen Helfer von Rot-Kreuz und Feuerwehr.

Vor dem Zelt stehen junge Leute in der kühlen Nacht. In Schwarz und mit musternden Blicken ist der Sicherheitsdienst schon an der Kasse präsent. Dort werden Ausweise kontrolliert, je nach Alter Armbändchen angelegt. Getanzt wird ein bisschen und sporadisch. Getrunken wird etwas mehr, und trotz der Lautstärke vor allem geplaudert und getratscht. "Ich bin eigentlich nur wegen denen hier. Zum ersten Mal." Philine aus Oeting bei Forbach weist auf eine Clique. Sie habe nicht gedacht, dass es in Friedrichweiler so toll sein kann und die Musik so gut.

In Überherrn habe er noch einen Maibaum gesetzt, erzählt Sascha. Dort sei er bei der Feuerwehr. Später sitzt er in Sichtweite der Cocktailbar, Kumpel Markus plant, zu Fuß nach Hause zu gehen, während Lars die nächsten Getränke besorgt.

Für den Heimweg rollte ab Mitternacht ein kostenloser Busdienst los. Der fuhr im Stundentakt alle Orte der Gemeinde Wadgassen an. Wadgassen. Heimat: Das ist ein Wort, das in den meisten Menschen Emotionen weckt. Doch wo ist Heimat? Zuerst wohl auf jeden Fall dort, wo man lebt, wo man seine Kinder aufzieht, seinem Beruf nachgeht, Freud' und Leid erlebt. Heimat ist der Ort mit seinen Menschen, seinen Häusern, den Vereinen und seiner Landschaft.

Die Menschen im Saarland, so sagt man, sind besonders heimatverbunden. Dem will die Saarbrücker Zeitung mit einer besonderen Aktion nachgehen. "Ich lebe gern in Wadgassen" heißt es ab heute in Ihrer SZ.

In den kommenden zwei Wochen werden Journalisten und Fotografen der Frage nachgehen, warum die Menschen gern in Wadgassen leben. Was macht den Charme des Ortes aus? Welche Menschen leben hier, und warum ist Ihnen ihr Ort wichtig? Intensiv wird die SZ die Vereine in Wadgassen, Friedrichweiler, Differten, Schaffhausen, Hostenbach und Werbeln in den Fokus nehmen. Ganz besonders umfangreich werden aber die Wadgasser selbst zu Wort kommen. Denn schließlich ist es ihr Ort, ihre Heimat.

"Ich lebe gern in Wadgassen" soll so ein positiver Spiegel des Lebens in der Gemeinde und ihren Dörfern werden. Und dabei wird es die SZ nicht belassen. Kontinuierlich wird die Redaktion weiter nach der Seele unserer Heimat suchen - in allen Orten des Saarlandes. red

 Lina Depre lebt gerne in Wadgassen, weil sie dort gerne mit ihren Arbeitskolleginnen bei "Blumen L. Wein" arbeitet. Foto: SOL.DE/Luisa Geibel

Lina Depre lebt gerne in Wadgassen, weil sie dort gerne mit ihren Arbeitskolleginnen bei "Blumen L. Wein" arbeitet. Foto: SOL.DE/Luisa Geibel

 Lina Depre lebt gerne in Wadgassen, weil sie dort gerne mit ihren Arbeitskolleginnen bei "Blumen L. Wein" arbeitet. Foto: SOL.DE/Luisa Geibel

Lina Depre lebt gerne in Wadgassen, weil sie dort gerne mit ihren Arbeitskolleginnen bei "Blumen L. Wein" arbeitet. Foto: SOL.DE/Luisa Geibel

 Ein halbes Dutzend mit viel Spaß an der Hexennacht-Disko des SV Friedrichweiler; (v.l.) Philine, Markus, Sascha, Lars, Susi und nochmal Lars. Foto: Johannes A. Bodwing

Ein halbes Dutzend mit viel Spaß an der Hexennacht-Disko des SV Friedrichweiler; (v.l.) Philine, Markus, Sascha, Lars, Susi und nochmal Lars. Foto: Johannes A. Bodwing

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