Löschbezirke sollen eigenständig bleiben

Berus · Sorgen machen sich die Löschbezirke Berus und Felsberg. Der Grund ist eine mögliche Zusammenlegung mit dem Lbz Altforweiler in Altforweiler, informierten sie am Donnerstagabend im Dorfgemeinschaftshaus Berus.

 Die Frage einer Zusammenlegung der Löschbezirke Berus und Felsberg im Altforweiler Feuerwehrgerätehaus beschäftigte an die 50 Personen im Beruser Dorfgemeinschaftshaus; (zweite Reihe von links:) Jörg Schönberger, Lbz-Führer Felsberg, und Markus Zöllner, Lbz-Führer Berus. Foto: Johannes A. Bodwing

Die Frage einer Zusammenlegung der Löschbezirke Berus und Felsberg im Altforweiler Feuerwehrgerätehaus beschäftigte an die 50 Personen im Beruser Dorfgemeinschaftshaus; (zweite Reihe von links:) Jörg Schönberger, Lbz-Führer Felsberg, und Markus Zöllner, Lbz-Führer Berus. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Besorgt zeigten sich am Donnerstagabend im Beruser Dorfgemeinschaftshaus etwa 50 Feuerwehrleute, Vertreter von Orts- und Gemeinderat sowie Einwohner. Anlass ist eine mögliche Zusammenlegung der Löschbezirke Berus und Felsberg mit Altforweiler in Altforweiler. "Ich war vor drei Jahren selbst Betroffener", sagte der Beruser Schreiner Johannes Willmes. Seine Garage brannte ab. Aber "wenn die von Altforweiler aus hätten kommen müssen, wäre mein Haus abgebrannt und noch andere".

Suche nach Alternativen

Es gebe bestimmt Alternativen zu einer Zusammenlegung, meinte Willmes. Darüber müsse man mal diskutieren. Aber von einer Zusammenlegung "haben wir eigentlich erst aus den Medien erfahren", sagte Sandra Hoen, Mitglied der SPD im Ortsrat Berus und Gemeinderat Überherrn.

Am 25. Juli überreichte Innenminister Klaus Bouillon symbolische Schecks an drei Kommunen. Dabei bekam auch Überherrn 1,25 Millionen Euro für interkommunale Projekte.

Bouillon meinte dazu: "Die Zusammenlegung von Löschbezirken ist zukunftsorientiert und nachhaltig." Da Altforweiler mittlerweile ein sanierungsbedürftiges Feuerwehrgerätehaus hat, sollen neue Räume in einem leer stehenden Einkaufsmarkt geschaffen werden. Zusätzlich ist dort ein Veranstaltungssaal vorgesehen. Die Gesamtkosten plus Grunderwerb sind auf etwa 2,5 Millionen Euro geschätzt.

"Es ist unumstritten, dass Altforweiler ein neues Feuerwehrgerätehaus braucht", sagte Sandra Hoen. "Aber wieso wird der Zuschuss von einer Zusammenlegung abhängig gemacht?" Zumal es in Berus und Felsberg "intakte Strukturen" gebe, betonten die Löschbezirksführer Markus Zöllner, Berus, und Jörg Schönberger, Felsberg. 30 Aktive seien es in Berus und 26 in Felsberg. Im Bedarfsfall würden alle drei Lbz alarmiert.

Das funktioniere seit etwa acht Jahren, sagte Zöllner. "Wir waren die Ersten im Saarland, die so etwas gemacht haben." In der Vergangenheit sei immer wieder mal eine Zusammenlegung angesprochen worden, hieß es weiter. "Ende 2014 sind die beiden Wehren gefragt worden", sagte Zöllner. "Berus und Felsberg haben sich einstimmig dagegen entschieden." Denn "von der Mannstärke sind wir absolut im Soll", ergänzte Schönberger.

Etwa 90 Prozent der Lbz-Mitglieder in Berus und Felsberg wollten bei einer Zusammenlegung ihre ehrenamtliche Tätigkeit an den Nagel hängen, sagte Schönberger. Trete dies ein, befürchtete die Beruser Ortsvorsteherin Karla Thieser-Aulenbacher, "fehlen sie bei Martinsfeiern, Festen und Veranstaltungen. Sie sind wichtig für das Dorfleben, für Jugendarbeit und Integration".

Auf ein klärendes Gespräch mit dem Bürgermeister hoffe man nun, betonten Verantwortliche von Feuerwehr, Orts- und Gemeinderat. Denn es gehe auch um die Sicherheit der Bevölkerung. "Wenn wir von Altforweiler aus hoch zur Klinik müssten", sagte Zöllner zur vorgeschriebenen Einsatzzeit, "dann sind die acht Minuten nicht mehr einzuhalten".

Weitere Gespräche

"Es sind noch jede Menge Gespräche zu führen", sagte Bürgermeister Bernd Gillo auf Anfrage der SZ. Vorher wolle er keine öffentliche Aussage machen. Hintergrund sei der Brandschutzbedarfsplan der Gemeinde von 2008, der 2011 fortgeschrieben wurde. Dieser halte es für erstrebenswert, die drei Löschbezirke Altforweiler, Berus und Felsberg zusammen zu legen, unter Einbeziehung der Wehren.

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