Gemeinderat Leuchtender Ort der Großregion?

Überherrn · Von der Sender-Halle bis zur E-Mobilität: Gemeinderat Überherrn berät über zahlreiche Projekte.

 2017 fand ein Frühlingskonzert in der Sendehalle bei Berus statt. Foto: Johannes A. Bodwing

2017 fand ein Frühlingskonzert in der Sendehalle bei Berus statt. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes Bodwing

Das Institut für neue Industriekultur (INIK) in Cottbus hat in Überherrn den Stand der Planung für eine zukünftige Nutzung der Halle des Senders Europe 1 vorgestellt. Die Experten für Umnutzungen ehemaliger Industrieanlagen setzen dabei ganz auf die europäische Großregion Saar-Lor-Lux-Wallonie. „Über die Großregion wird viel geschrieben, es fehlen aber leuchtende Orte“, sagte Lars Scharnholz vom INIK. Ein solcher „leuchtender Ort“ könnte, so Scharnholz, die alte Sendehalle werden. „Die bauliche Instandsetzung ist kein Problem, aber für die langfristige Nutzung sollte ein starker Partner gefunden werden.“ Diesen starken Partner sieht er in der europäischen Großregion. Nicht zuletzt deshalb, da das Saarland durch seine Rolle bei der Gründung der Montanunion die Wiege Europas gewesen sei. „Hier in der Großregion kann man Europa direkt erleben, es fehlen lediglich Projekte, die man auch anfassen kann“, sagt der Fachmann.

Scharnholz stellte dem Überherrner Gemeinderat sechs verschiedene Modellvarianten einer möglichen dauerhaften Nutzung vor, davon drei öffentliche Varianten und drei Varianten, die eine unternehmerische Nutzung beziehungsweise eine Nutzung durch Existenzgründer vorsehen. Die Halle sei baulich insgesamt in einem sehr guten Zustand und habe einen überschaubaren Sanierungsbedarf. Auch aus statischer Sicht sei die Halle derzeit für Veranstaltungen mit rund 200 Personen nutzbar. Es erfolgen noch vertiefende Berechnungen zur statischen Belastung bei maximaler Schneelast.

Auch ansonsten hatte der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung ein volles Programm: Die Gemeinde Überherrn wird ihre Ortsräte und Ortsvorsteher beibehalten. Dies hat der Gemeinderat nunmehr beschlossen, nachdem sich sowohl die Ortsräte selbst als auch der Bau- und Finanzausschuss der Gemeinde für eine Beibehaltung ausgesprochen hatten. Die Kosten für die Ortsräte/Ortsvorsteher in Höhe von 60 000 Euro pro Jahr müssen nun an anderer Stelle eingespart werden.

Nachdem zum geplanten Neubau des Einkaufszentrums Langwies verschiedene Stellungnahmen eingegangen sind, wird die Gemeinde Überherrn den geänderten Bebauungsplan erneut auslegen.

Der Gemeinderat hat nochmals seine Bereitschaft zur interkommunalen Zusammenarbeit bekräftigt. Gemeinsam mit den Gemeinden Ensdorf und Wallerfangen sowie der Stadt Saarlouis sollen Möglichkeiten eines gemeinsamen Standesamtes sowie eines Kompetenzzentrums „Ortspolizeibehörde und Geschwindigkeitsüberwachung“ ausgelotet werden. Außerdem soll das Modell einer gemeinsamen Vergabestelle entwickelt werden.

 Der Europa-Sender bei Berus: Zurzeit arbeitet die Gemeinde Überherrn an einem Nutzungskonzept für die Halle.

Der Europa-Sender bei Berus: Zurzeit arbeitet die Gemeinde Überherrn an einem Nutzungskonzept für die Halle.

Foto: rup/Rolf Ruppenthal

Das Überherrner Freibad hat das Jahr 2017 mit einem Verlust in Höhe von rund 280 000 Euro abgeschlossen. Ausgeglichen wird der Verlust aus Haushaltsmitteln der Gemeinde. Bis zum Ende des Jahres will die Überherrner KDÜ ein Konzept zur Förderung der Elektromobilität in der Gemeinde vorstellen. An verschiedenen Orten in der Gemeinde sollen Ladestationen für Elektrofahrzeuge aufgestellt werden. Die Errichtung solcher öffentlicher Ladestationen wird derzeit gefördert.

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