Kunst im grünen Atelier

Überherrn · Gerhard Fischer aus Überherrn stellt am Wochenende wieder Skulpturen im eigenen Garten aus – in diesem Jahr mit charmanter Verstärkung: einer Malerin und einer Schmuckgestalterin aus Creutzwald.

 Elise Hansz (von links), Gerhard Fischer, Lili und Clemence Mallmann stellen die neue Ausstellung im „Art Garten“ in Überherrn vor. Foto: Gerhard Alt

Elise Hansz (von links), Gerhard Fischer, Lili und Clemence Mallmann stellen die neue Ausstellung im „Art Garten“ in Überherrn vor. Foto: Gerhard Alt

Foto: Gerhard Alt

In Gerhard Fischers Garten in Überherrn wachsen nicht nur Nutz- und Blütenpflanzen, alte und neue Bäume. Da gibt es Hochbeete, Sitzgelegenheiten, verwunschene Winkel, Häuschen, teils als Kunstwerkstätten genutzt. Weil das französische Wort für Kunst "art" im deutschen "Garten" steckt, öffnet der Künstler Gerhard Fischer einmal im Jahr seinen "Art Garten", an diesem Wochenende wieder. Dann stellen Elise Hansz und ihre Tochter Clemence Mallmann aus Creutzwald mit ihm aus.

Wer sich wie die sechsjährige Lili, Tochter und Enkelin der beiden Künstlerinnen, beim Vorgespräch freuen kann, hat vielleicht am besten verstanden, worum es hier geht: Freude am eigenen Schaffen, an schönen Sachen und am Austausch miteinander. Der Hausherr wartet mit seinen bekannten und neuen Skulpturen aus Speckstein und Alabaster auf. Gekonnt platziert er sie in die Gartenlandschaft, hier auf ein Podest, da auf Totholz. "Ich bin immer auf der Suche nach der idealen Form für den Stein, den ich gerade bearbeite", sagt er. So entstehen mit meditativer Andacht in Stein übertragene Formen, die aus der Natur stammen könnten, aber dem Gestaltungswillen des Bildhauers gehorchen - wenn auch nicht ganz. Der künstlerische Eingriff respektiert die Vorgaben des Steins, achtet Maserungen und Einschlüsse; mitunter muss er schmerzhaft erfahren, dass sich das Material der Gestaltung entzieht. Davon kann Fischer seinen Art-Garten-Gästen viel erzählen. Elise Hansz ist er in deren jährlichen Ausstellungen in Creutzwald begegnet (wieder: 10. bis 12. Juni; 117, Rue de la Houve). Sie ist diplomierte Künstlerin, war Gymnasiallehrerin. Ihren an Tuschezeichnung und Radierungen geübten Strich überträgt sie mit Pastellkreiden in ausdrucksstarke Bilder. "Die Natur, die Welt, die mich umgibt, sind für mich Anregung. Ich bleibe aber nicht dabei. Die Welt ist ja auch sehr komplex und ändert sich ständig. Wolken sind nicht nur blau, der Himmel ist manchmal gelb, warum nicht auch grün?" Und so spielt sie in ihren Bildern mit den Farben, der Perspektive und den Sujets - nicht selten in Rätseln.

Aus ganz feinem Porzellan ist der Schmuck von Clemence Mallmann: Ketten, Broschen und Ringe. Das sind Formen, wie sie auch in der Natur vorkommen, Blüten oder Muscheln, mitunter auch mit viel Liebe fürs Detail entwickelte Fantasiegebilde aus verschiedenen anderen Materialien, auch Glas und Keramik. Während ihres Kunststudiums in Straßburg widmete sie sich vor allem Holzskulpturen, erlernte danach die Kunst des Glasdesigns. Somit zeugen ihre fili-granen Schmuckstücke sowohl von Kreativität und Begabung als auch handwerklicher Fertigkeit.

Es gibt also viel zu entdecken und auch Gutes (nämlich selbst gebackenen Kuchen) zu schmecken am Samstag und Sonntag, 21./22. Mai, 10 bis 18 Uhr, in Überherrn , Bahnstraße 21.

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