Kreis ist Spitzenreiter bei Picobello

Saarlouis/Dillingen/Lebach. Gestern war noch kaum irgendwo sortiert, gemessen und geschätzt, wie viel Müll am Samstag bei der landesweiten Aktion "Picobello" hier im Kreis Saarlouis gesammelt worden war. Bloß aus Rehlingen-Siersburg wurden 35 Kubikmeter (6,5 Tonnen) gemeldet - vorläufig, es kommt noch was dazu

 39 Mann der Saarlouiser Stabskompanie entmüllten den Lachwald zwischen Fraulautern und Saarwellingen. Foto: Thomas Seeber

39 Mann der Saarlouiser Stabskompanie entmüllten den Lachwald zwischen Fraulautern und Saarwellingen. Foto: Thomas Seeber

Saarlouis/Dillingen/Lebach. Gestern war noch kaum irgendwo sortiert, gemessen und geschätzt, wie viel Müll am Samstag bei der landesweiten Aktion "Picobello" hier im Kreis Saarlouis gesammelt worden war. Bloß aus Rehlingen-Siersburg wurden 35 Kubikmeter (6,5 Tonnen) gemeldet - vorläufig, es kommt noch was dazu. In Dillingen basteln am nächsten Wochenende Mitglieder der Elternselbsthilfe Geldbeutel und Kränze aus Müllteilen, um sie Anfang April zu verkaufen. Und nächstes Wochenende rücken nochmal viele der gemeldeten Helfer aus, die wegen des Nieselwetters am Samstag zuhause blieben: Zahllose Schüler in Überherrn, zum Beispiel.

Nach Angaben des Umweltministeriums haben sich aus keinem Kreis mehr Gruppen und Helfer zu Picobello 2009, zum sechsten Durchgang, gemeldet als aus dem Kreis Saarlouis. Andere als die Anmeldezahlen lagen gestern noch nicht vor.

Danach kamen von 20 000 Kindern und Erwachsenen im ganzen Saarland (700 Gruppen) rund 6300 Helfer (etwa 200 Gruppen) aus dem Kreis, davon ein Drittel Kinder und zwei Drittel Erwachsene. Im Verhältnis zu den Einwohnern war Nalbach Spitze: 645 Erwachsene und 500 Kinder waren beim Ministerium gemeldet. An zweiter Stelle Überherrn mit 814 Erwachsenen und 646 Kindern. Saarlouis war mit 305 Erwachsenen und 30 Kindern gemeldet. Weitere Zahlen: Dillingen (646/284), Rehlingen-Siersburg (242/73), Wadgassen (169/122), Saarwellingen (100/60), Wallerfangen (320/254), Ensdorf (66/59), Lebach (175/75), Schmelz (350/232), Schwalbach (einer), Bous (50/20).

Unterwegs war laut Anmeldungen ein Querschnitt der Gesellschaft, darunter: Chöre, Sportvereine, Tagesstätten, soziale Einrichtungen, Pfadfinder, Kirchengemeinden, Ortsräte, Parteien, Parteijugend, Feuerwehrjugend, THW, DRK, Naturschützer, Schulen. Kindergärten, Bundeswehr, Betriebe (wie die Bartzwerke und Ikea).

Die hunderte Kubikmeter Müll, die an Straßen und Plätzen gesammelt wurden, werden getrennt, zur Verbrennungsanlage Velsen gefahren und dort laut Ministerium kostenfrei entsorgt.

Meinung

Unsere Welt ist was wert

Von SZ-Redakteur

Johannes Werres

Picobello 2009 ist im Kreis Saarlouis eine tolle Sache gewesen. Die Natur, die im Saarland dicht an dicht mit dem Siedlungsraum lebt, kann aufatmen. Der Mensch auch. Das ist der ökologische Effekt.

Der pädagogische Effekt liegt nicht darin, dass die vielen Helfer nun künftig nichts mehr in die Landschaft werfen - das hätten sie vorher ja wohl auch nicht gemacht. Aber Tausende zeigten (und zeigen am kommenden Wochenende), dass ihnen nicht egal ist, was um sie herum geschieht. Der Müllsammler-Einsatz zeigte aller Welt: Die Natur, die Umwelt, unser Lebensraum, der gehört uns allen. Wir überlassen das nicht denen, die unsere Welt als Selbstbedienungsladen und Müllkippe zugleich behandeln. Misshandeln.

Der Einsatz der Picobello-Helfer ist etwas wert und er ist ein Wert. Weil uns unsere Welt was wert ist.

 Picobello in Lebach, hier Helfer der CDU. Foto: SZ

Picobello in Lebach, hier Helfer der CDU. Foto: SZ

 39 Mann der Saarlouiser Stabskompanie entmüllten den Lachwald zwischen Fraulautern und Saarwellingen. Foto: Thomas Seeber

39 Mann der Saarlouiser Stabskompanie entmüllten den Lachwald zwischen Fraulautern und Saarwellingen. Foto: Thomas Seeber

 Picobello in Lebach, hier Helfer der CDU. Foto: SZ

Picobello in Lebach, hier Helfer der CDU. Foto: SZ

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