Sendemasten gesprengt Zwei der Sendemasten von Europe 1 sind jetzt Geschichte

Berus/Felsberg/Ittersdorf · Und es hat doch ganz schön geknallt, als am Dienstagmittag um 14 Uhr die Masten 11 und 12 des Europasender Berus gesprengt wurden. Ein Reh und ein Hase brachten sich auf den Feldern in der Nachbarschaft in vollem Galopp schnell in Sicherheit, einige kleine Kinder in Ittersdorf und Düren weinten erschrocken auf dem Arm ihrer Mütter, obwohl diese sie zuvor noch vor dem zu erwartenden Knall gewarnt hatten.

 Direkt nach der Detonation der Sprengsätze ist noch Rauch zu sehen, und dann brechen die Masten ein.

Direkt nach der Detonation der Sprengsätze ist noch Rauch zu sehen, und dann brechen die Masten ein.

Foto: Ruppenthal

Um 13.55 Uhr hatte ein Hornsignal auf die bevorstehende Sprengung aufmerksam gemacht. Wenige Sekunden nach 14 Uhr knallte es dann mächtig, zweimal kurz hintereinander, und ganz langsam begannen sich dann die beiden 234 Meter hohen Stahlmasten gegenläufig zur Seite zu neigen, um dann immer schneller werdend nach unten zu fallen und mit mächtigem Krach auf den Erdboden zu krachen. Dann herrschte wieder Ruhe. Lediglich zwei kleinere Rauchfahnen erinnerten noch an die Sprengung.

Der Sprengmeister hatte gute Arbeit geleistet. Die Masten fielen maßgenau gegenläufig auf die vorgegebenen Bereiche. In den nächsten Tagen werden nun die Reste der stählernen Riesen vor Ort auseinandergeschnitten und danach abtransportiert. Die beiden noch verbliebenen Masten in unmittelbarer Nachbarschaft der großen denkmalgeschützten Sendehalle sind demnächst an der Reihe. Da sie ebenfalls nicht mehr gebraucht werden, erfahren sie dasselbe Schicksal. Auch sie werden demnächst gesprengt und danach auseinandermontiert.

 Als würde ein Rugby- oder American-Football-Tor in sich zusammenfallen . . . nur viel, viel größer.

Als würde ein Rugby- oder American-Football-Tor in sich zusammenfallen . . . nur viel, viel größer.

Foto: Ruppenthal
 Die Masten 11 und 12 am Boden

Die Masten 11 und 12 am Boden

Foto: Ruppenthal
 Die Draufsicht lässt erahnen, dass hier eine riesige Menge Stahl-Material auf die Abfuhr wartet.

Die Draufsicht lässt erahnen, dass hier eine riesige Menge Stahl-Material auf die Abfuhr wartet.

Foto: Ruppenthal
 Die Straßen im Umfeld mussten nur kurze Zeit gesperrt werden.

Die Straßen im Umfeld mussten nur kurze Zeit gesperrt werden.

Foto: Ruppenthal

Für die Sprengung am Dienstagmittag war das Umfeld der Masten 11 und 12 weiträumig abgesperrt worden. Der Verkehr auf den Straßen zwischen Felsberg und Villing sowie zwischen Ittersdorf und Berus musste von den Mitarbeitern der beiden saarländischen Sicherheitsunternehmen Securitas und Thomas Pack nur für wenige Minuten gesperrt werden. Sie sicherten das Umfeld der Sendemasten an nicht weniger als 17 verschiedenen Positionen ab. So gehörten diese Verkehrsteilnehmer und einige Insider, zumeist frühere Mitarbeiter von Europe I, zu den wenigen Zeugen dieses spektakulären Ereignisses. Bereits um 14:05 Uhr lief der Verkehr wieder auf den davor kurzfristig gesperrten Straßen, allerdings waren von den beiden Masten 11 und 12 so gut wie nichts mehr zu sehen. Lediglich ein Standbein ragte noch in die Höhe, als wenn sich der Sendemast winkend verabschieden wollte.

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