Gewerkschaftsjugend IG Metall-Jugend: Die Uhr tickt

Überherrn · Die Jugendkonferenz der Gewerkschaft tagte in Überherrn, sie sorgt sich um die Zukunft junger Leute im Saarland.

 „Act now  — die Uhr tickt“ lautete das Motto der diesjährigen Jugendkonferenz der IG Metall Jugend in Überherrn. 120 Delegierte und Gäste nahmen daran teil.  

„Act now  — die Uhr tickt“ lautete das Motto der diesjährigen Jugendkonferenz der IG Metall Jugend in Überherrn. 120 Delegierte und Gäste nahmen daran teil.  

Foto: Engel

Wie engagiert und couragiert die IG Metall Jugend ist, beschrieb Michael Ahr, Vorstandsmitglied des Ortsjugendausschusses (OJA) bei ihrer Jugendkonferenz, die im Kulturhaus Überherrn stattfand. Vor dem Hintergrund der aktuellen Stahlkrise und der drohenden Entlassungen von 1500 Mitarbeitern bei Saarstahl zogen etwa 300 junge Metaller im Oktober ins Völklinger Arbeitsamt, um zu zeigen, wie es aussehen kann, wenn die Leute ihren Arbeitsplatz verlieren. Die völlig überfüllten Behördenräume wurden schließlich von Polizeibeamten wieder in Normalzustand versetzt.

Unter dem Motto „ACT NOW! Die Uhr tickt“ hat die IG Metall Jugend auf die derzeitige Situation der Auszubildenden und der jungen Beschäftigten in den regionalen Industriebetrieben aufmerksam gemacht. „Aktuell stehen gerade die jungen Kolleginnen und Kollegen der saarländischen Industrie vor großen Herausforderungen bis hin zu Zukunftsängsten“, sagte Daniel Spengler, für die Jugend zuständiger Gewerkschaftssekretär. „Der Kampf um die tariflich gesicherte Übernahme nach der Ausbildung hat mehr als 16 Jahre lang angedauert. Diesen hart erkämpften Erfolg lassen wir uns nicht nehmen“.

Gerade in Krisenzeiten sei es notwendig, in die Zukunft zu investieren, sagte Spengler vor den 120 Delegierten und Gästen aus dem gesamten Bereich der Geschäftsstelle Völklingen mit den Landkreisen Saarlouis, Merzig-Wadern und Teilen des Regionalverbandes Saarbrücken. Spengler weiter: „Um unser Saarland zukunftsfähig zu machen, brauchen wir gut ausgebildete Facharbeiterinnen und Facharbeiter. Ohne diese Fachleute würde das Saarland nach dem Ende einer Konjunkturdelle nur schwer wieder auf die Füße kommen. Zudem hätte ein Verlust von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für die Kaufkraft der saarländischen Wirtschaft verheerende Auswirkungen“.

Ralf Cavelius, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Völklingen, betonte in seinem Grußwort die besondere Rolle der Jugend- und Auszubildendenvertreter im Zusammenhang mit der inhaltlichen Ausgestaltung der beruflichen Erstausbildung. Die IG Metall prägte einmal den Slogan „Wir machen Berufe“, und dies müsse auch für die zukünftige Ausrichtung betrieblicher Erstausbildung Herausforderung und Ansporn zugleich sein. „Denn gut ausgebildete Facharbeiter sind  ein entscheidender Standortvorteil für das von der Industrie geprägte Saarland.“

Kai Girlinger, OJA-Vorsitzender, sagte: „Wir brauchen zukunftsfähige Betriebe“, und hierzu seien Investitionen notwendig, damit die Jugendlichen eine sichere Perspektive nach ihrer Ausbildung hätten.

Romina Cordella, OJA-Vorstandsmitglied, stellte klar, dass „wir uns um unsere Zukunft selber kümmern müssen“. Ferner positionierte sie die IG Metall Jugend klar gegen „Rechts und sprach sich für gesellschaftliche und betriebliche Solidarität aus.

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