Dressur-Reiten Jubiläum mit viel PS und Eleganz

Überherrn · Am Donnerstag beginnt das zehnte Dressurfestival des Akademischen Reitclubs am Linslerhof mit internationalen Top-Reitern. Auf dem Programm stehen Para- und Regelsport-Prüfungen.

 Rückblick auf 2017: Die beinamputierte Angelika Trabert (links) aus Dreieick mit Exweltmeisterin Dorothee Schneider und Jan Holger Holtschmit; im Hintergrund Carolin Schnarre mit Doremifasola.

Rückblick auf 2017: Die beinamputierte Angelika Trabert (links) aus Dreieick mit Exweltmeisterin Dorothee Schneider und Jan Holger Holtschmit; im Hintergrund Carolin Schnarre mit Doremifasola.

Foto: Ruppenthal

Der Rahmen für das Jubiläum ist gesteckt: Gut 120 Reiter gastieren beim zehnten ARC-Dressurfestival auf dem Linslerhof in Überherrn, um von Freitag bis kommenden Sonntag in insgesamt 19 Dressurkonkurrenzen mit ihren Pferden im Dressurviereck größtmögliche Perfektion und Eleganz an den Tag zu legen. Sehr ausgeprägt ist bei der Veranstaltung des Akademischen Reitclubs an der Uni des Saarlandes (ARC) das Programm der Para-Reiter, also der versehrten Sportler. Gleich 15 Prüfungen warten in diesem Bereich. Jedes teilnehmende Pärchen in einer der fünf Schadensklassen muss jeweils drei Prüfungen absolvieren. Viele deutsche Starter gehen mit ganz konkreten Hoffnungen ins Turnier am Linslerhof: Sie wollen sich für die Weltreiterspiele im September in Tryon im US-Bundesstaat North Carolina qualifizieren. „Für die deutschen Para-Reiter ist das ein sehr wichtiger Termin, denn es ist eines von drei relevanten nationalen Qualifikations-Events für die Weltreiterspiele – und da wird jeder alles versuchen, um das Ticket für die USA zu buchen“, erläutert der ARC-Vorsitzende Jan Holger Holtschmit.

Bereits am Donnerstag um 17 Uhr müssen die Para-Reiter offiziell vorstellig werden, danach erfolgt die Auslosung der Startreihenfolge für den Wettkampf-Auftakt am Freitagmorgen. Dann stehen im Team-Wettbewerb ab 8 Uhr die ersten drei Prüfungen in den Schadensklassen eins bis drei an, am Nachmittag folgen ab 16 Uhr die zwei übrigen Klassen. Unter den Teilnehmern sind bekannte Namen, etwa die vierfache paralympische Goldgewinnerin Hannelore Brenner aus Lüneburg, die mehrfache Weltmeisterin Angelika Trabert oder die amtierende Olympia-Zweite mit der Mannschaft, Elke Philipp. Dazu gesellen sich zahlreiche internationale Starter: „Wir haben im Prinzip zwei parallel laufende Veranstaltungen. Zum einen das internationale Para-Dressur-Turnier mit Gästen aus den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Singapur, Japan und Deutschland. Zum anderen die vier Wettkämpfe im Regelsport. Diese Form der Kombination von Regel- und Para-Sport auf Spitzenniveau ist uns ein großes Anliegen und kommt nicht so oft vor“, sagt Holtschmit.

Am Freitag um 13.45 Uhr beginnt mit einer Intermediaire-II-Prüfung der erste der vier Wettkämpfe für Regelsportler. Am Samstag um 12 Uhr wartet mit einer Prix St. Georges-Prüfung die Qualifikation für den letzten Wettbewerb des langen Dressur-Wochenendes, den Großen Preis des Ministerpräsidenten des Saarlandes am Sonntag 15 Uhr. Für die S**-Dressurprüfung qualifizieren sich die besten 15 Paare der Vorentscheidung vom Samstag. „Mit 30 Nennungen haben wir mehr als in den Vorjahren. Damit sind wir sehr zufrieden. Wir mussten sogar relativ vielen absagen“, verrät Holtschmit.

Am Samstag um 8 Uhr stellt sich der erste Block der Para-Reiter seiner zweiten Prüfung in Überherrn. Um 20 Uhr wartet nach dem zweiten Para-Block (ab 14.30 Uhr) mit dem Grand Prix de Dressage der Klasse S*** der anspruchsvollste Wettkampf des Dressurfestivals. Bekannte Namen wie Ute Kröger-Rück, Bettina Schulte-Übermühlen oder Alexandra Suntrup führen ihre Pferde dann durchs Viereck. Aus saarländischer Sicht darf man unter anderem gespannt sein, ob Jutta Bitsch von der DSG Bliesgau an ihre jüngsten Erfolge anknüpft: Auf „Ferrari“ sieht es dafür gut aus.

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