Altforweiler. Die Gräber sind über Jahrhunderte hinweg unter den Pflug genommen worden. Unwissentlich, denn wo heute am Ortsrand von Altforweiler nahe dem Häsfeld Ackerflächen liegen, hatten frühe Bewohner der Region ihre Toten bestattet. Geplante Baumaßnahmen machten dort eine Sondierung erforderlich, die mittlerweile abgeschlossen ist.Schon in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts grub der Historiker Hermann Maisant an gleicher Stelle ein römisches Gräberfeld aus. Mit zahlreichen Gräbern und einem Verbrennungsplatz. Denn die Toten wurden oftmals nur als Aschehäufchen beigesetzt. "Dieser Bereich ist weitgehend vollständig untersucht worden", stellt Landesdenkmalpfleger Wolfgang Adler fest. Dennoch habe die Möglichkeit bestanden, dass damals Gräber übersehen wurden. Denn neben römischen Resten gab es dort auch fast völlig weggepflügte Grabhügel aus der Eisenzeit von etwa 500 vor Christus. Die jetzige großflächige Sondierung brachte drei neue Römergräber zum Vorschein aus etwa dem ersten Jahrhundert nach Christus. Eines von ihnen war mit einer Urne versehen. Die Funde werden derzeit noch ausgewertet, so Adler.Ein Rätsel ist noch immer, wo die zum Gräberfeld gehörende Siedlung lag. Eigentlich müsse sich die im Umfeld von etwa 200 bis 300 Metern finden lassen. "Die Römer haben ihre Toten eigentlich nie weit weg bestattet", weiß Adler. Doch der nächste antike Siedlungsort ist eine römische Villa am gegenüber liegenden Ortsrand von Altforweiler, gut eineinhalb Kilometer vom Gräberfeld entfernt.