Holt Überherrn doch noch den Titel?

Überherrn · Die Fußballer der SSV Überherrn können an diesem Sonntag noch Meister der Landesliga werden. Allerdings nur, wenn sie gewinnen und Spitzenreiter Noswendel Wadern in Schmelz patzt.

 Die Fußballer der SSV Überherrn kaltschen sich ab: Seit 14 Spielen sind sie ungeschlagen. Dennoch ist die mit Abstand beste Rückrunden-Mannschaft der Landesliga im Titelrennen auf Schützenhilfe angewiesen.Foto: Ruppenthal

Die Fußballer der SSV Überherrn kaltschen sich ab: Seit 14 Spielen sind sie ungeschlagen. Dennoch ist die mit Abstand beste Rückrunden-Mannschaft der Landesliga im Titelrennen auf Schützenhilfe angewiesen.Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Das Wort "verlieren" kennen die Fußballer der Sport- und Spielvereinigung (SSV) Überherrn eigentlich nur noch vom Hörensagen. Das letzte Mal, dass das Team von Trainer Markus Kneip in der Landesliga den Platz als Verlierer verlassen musste, ist lange her: Am 13. November, dem letzten Spieltag der Vorrunde, gab es ein 0:2 gegen den FC Wadrill.

In der Rückrunde hat der ehemalige Oberligist dagegen eine weiße Weste: zwölf Siege und zwei Unentschieden lautet die Bilanz. Acht Punkte holte die Mannschaft in dieser Zeit auf Tabellenführer FC Noswendel Wadern auf. "Ich kann mich trotz langen Nachdenkens an keine solche Erfolgsserie bei uns erinnern", sagt der SSV-Vorsitzende Bernhard Bauer. Doch ob die Mannschaft die Saison mit dem Titel krönen kann, ist fraglich. Denn ein Heimsieg am letzten Spieltag (Sonntag, 15 Uhr) gegen Wadrill reicht nicht, Überherrn ist auf Schützenhilfe angewiesen. Und zwar von der abstiegsbedrohten FSG Schmelz-Limbach. Die empfängt zeitgleich in Limbach Spitzenreiter Noswendel Wadern (zwei Punkte vor Überherrn).

Schmelz-Limbach, derzeit Fünftletzter, braucht im Kampf um den Klassenverbleib jeden Punkt. Denn im ungünstigsten Fall kann es vier Absteiger in der Liga geben. Und dann ist die FSG noch nicht gerettet. Pikant: FSG-Spielertrainer Thorsten Schütte wechselt nächste Saison nach Noswendel Wadern. Mit einem Erfolg gegen seine zukünftige Truppe könnte er also quasi selbst verhindern, dass er kommende Saison einen Verbandsligisten trainiert: "Ich habe schon in der Winterpause gesagt, dass ich hoffe, dass es in diesem Spiel um nichts mehr geht. Jetzt ist es doch anders gekommen", stöhnt Schütte. "Ich würde mir wünschen, dass Noswendel Wadern den Titel und wir den Nichtabstieg feiern können."

Verliert der FC in Schmelz, wäre Überherrn bei einem eigenen Sieg Meister. Spielt Noswendel Unentschieden und Überherrn gewinnt, würde es am Mittwoch, 19 Uhr, auf neutralem Platz ein Entscheidungsspiel um den Titel geben.

Bleibt Überherrn dagegen auch nach dem letzten Spiel Zweiter, würde dies zwar das Ende aller Titelhoffnungen, nicht aber das Ende aller Aufstiegshoffnungen bedeuten. Denn der Vizemeister der Landesliga West ermittelt dann am Mittwoch um 19 Uhr in einem Entscheidungsspiel gegen den Vizemeister der Landesliga Süd (Saar 05 Saarbrücken) einen weiteren Aufsteiger in die Verbandsliga.

Mit Entscheidungsspielen hat Überherrn übrigens in den letzten Jahren so seine Erfahrungen gesammelt - allerdings keine guten. Vergangene Saison scheiterte die Landesliga-Elf des Clubs in einem Entscheidungsspiel um die Vizemeisterschaft am späteren Aufsteiger SC Reisbach mit 4:5 nach Elfmeterschießen. Die zweite Mannschaft verpasste sogar zweimal in Folge in der Aufstiegsrunde der Vizemeister der Kreisligen A den Sprung in die Bezirksliga.

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