Harmonische Beziehung ist neuer Schwerpunkt

Bisten. "Wir wollen andere Wege in der Hundeausbildung aufzeigen", erklärt Vereinsvorsitzender Jürgen Jacob in Bisten. Weg gehen soll es vom Leistungssport hin zu einer harmonischen Beziehung von Halter und Hund. Dafür wurde der Verein "Mensch und Hund" 2008 gegründet

 Beide lernen beim Verein "Mensch und Hund": Hannelore Lutz, zweite Vorsitzende, mit Rocco in der Indoor-Hundesporthalle in Bisten. Foto: Johannes A. Bodwing

Beide lernen beim Verein "Mensch und Hund": Hannelore Lutz, zweite Vorsitzende, mit Rocco in der Indoor-Hundesporthalle in Bisten. Foto: Johannes A. Bodwing

Bisten. "Wir wollen andere Wege in der Hundeausbildung aufzeigen", erklärt Vereinsvorsitzender Jürgen Jacob in Bisten. Weg gehen soll es vom Leistungssport hin zu einer harmonischen Beziehung von Halter und Hund. Dafür wurde der Verein "Mensch und Hund" 2008 gegründet. 90 Prozent der Besitzer wollten ihren Hund nicht für Wettbewerbe trainieren, sondern hätten ihn gerne familienfreundlich. Doch dafür müsse der Mensch auch etwas tun und einiges wissen. Denn ein Hund "weiß mehr von uns, als wir von ihm", sagt Jürgen Jacob. "Der beobachtet uns vierundzwanzig Stunden rund um die Uhr." So merke das Tier schon an der Stimme, ob eine Anweisung ernst gemeint sei oder nicht. Hunde sollten geistig gefordert werden. "Nasenarbeit" nennt Jacob das, wenn Gegenstände erschnüffelt werden. "Das kann für den Hund anstrengender sein, als zwei Stunden draußen rumtollen." "Mensch und Hund" wurde im Oktober 2008 in Schwalbach gegründet und ist seit Juli 2009 am Ortsrand von Bisten tätig. 35 Mitglieder hat der Verein derzeit, mit sechs Jugendlichen. Allein die Außenanlage umfasst rund 3000 Quadratmeter, eine umgebaute ehemalige Tennishalle daneben noch mal 800. In der befindet sich auch die einzige Indoor-Hundesporthalle Südwestdeutschlands. Die Halle kann zudem für Veranstaltungen gemietet werden, sagt Jacob. Dienstags und samstags sei Hundetraining. Seminare mit Olympiateilnehmern wie Hinky Nickels informierten über fördernde Sportarten wie Agility und Obedience. Erste Hilfe am Hund zeige den Umgang bei Verletzungen durch Glassplitter oder Bienenstichen. Selbst Tieren mit zehn oder zwölf Jahren könne man mit den richtigen Tricks noch etwas beibringen. Leckerlis seien dabei ebenso hilfreich wie die Lieblingssocke. Aber die richtige Erziehung beginne im Welpenalter, in der Prägephase bis etwa sechs Monate. Alles danach werde immer schwieriger. Beispielsweise bei so genannten Spanienhunden. Knuddelige Wollknäuel, die sich nach dem Urlaub zum Problemhund mit Macken entwickelten. Als Ersthund keineswegs zu empfehlen, rät Jürgen Jacob. Wer einen Hund aufnehmen will, "der sollte sich klar machen, dass man sich mit einem Hund eine Riesenarbeit holt, zehn bis zwölf Jahre lang", sagt Jacob.

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